Israel tötet vier Palästinenser und wirft Bomben über Gaza ab

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 27.10.2018 00:00
Aktualisiert 27.10.2018 13:24
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Die israelische Gewalt gegen Palästinenser im Gazastreifen ist erneut gefährlich eskaliert.

Bei Protesten in Gaza wurden am Samstag vier Palästinenser von israelischen Soldaten getöte. Israels Luftwaffe griff außerdem in der Nacht rund 80 Orte in dem dicht besiedelten Küstenstreifen an, wie die Armee mitteilte.

Die Gewalt nährt die Sorge vor noch größeren Massakern der israelischen Soldaten. Die militärischen Flügel mehrerer palästinensischer Gruppierungen, darunter auch Hamas, hatten am Freitag in einer gemeinsamen Stellungnahme ihre Bereitschaft zum Widerstand erklärt. Ägypten bemüht sich gegenwärtig um die Vereinbarung einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas.

Am Samstagmorgen feuerten Widerständler erneut eine Rakete auf Israel ab. Wie zehn der zuvor abgefeuerten Geschosse sei die Rakete vom Abwehrsystem «Iron Dome» (Eisenkuppel) abgefangen worden, teilte die Armee mit.

Am Freitag hatten sich nach Militärangaben rund 16.000 Palästinenser an verschiedenen Orten an der Gaza-Grenze versammelt. Einige davon hätten Steine auf gewalttätige israelische Soldaten geworfen. Israels Luftwaffe habe während der Proteste drei Hamas-Posten im nördlichen Gazastreifen attackiert.

Seit Ende März wurden bei Protesten an der Gaza-Grenze mehr als 200 unbewaffnete Palästinenser getötet - darunter Kinder, Sanitäter und Behinderte. Die Demonstranten fordern eine Aufhebung der seit mehr als einem Jahrzehnt herrschenden Gaza-Blockade sowie eine Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge in Gebiete, die Israel damals völkerrechtswidrig annektierte.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Elektrizität.

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