Israelische Luftwaffe tötet gezielt drei Kinder in Gaza

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 29.10.2018 00:00
Aktualisiert 30.10.2018 11:09
AP

Bei neuen Angriffen der israelischen Luftwaffe auf den Gazastreifen sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums drei Kinder getötet worden.

Die Jungen im Alter zwischen 12 und 14 Jahren seien am Sonntag an der Grenze des abgeschotteten Küstengebiets zu Israel ins Visier des Militärs geraten.

Die israelische Luftwaffe bestätigte, auf drei Palästinenser geschossen zu haben, die sich dem Grenzzaun genähert hätten. Die Armee behauptete, dass die Kinder versucht hätten, den Sicherheitszaun zu manipulieren.

Die Gewalt Israels gegen die Palästinenser im Gazastreifen ist in den vergangenen Tagen erneut gefährlich eskaliert. Zuletzt waren bei Protesten im Gazastreifen vier Palästinenser von israelischen Soldaten getötet worden. Zwei weitere Palästinenser starben bis Sonntag an den Folgen ihrer Verletzungen. In der Nacht zum Samstag bombardierte Israels Luftwaffe mehr als 80 Orte in dem dicht besiedelten Küstenstreifen, wie die Armee mitteilte. Die palästinensische Widerstandsbewegung „Islamischer Dschihad", die sich zu Abwehraktionen gegen Israel bekannt hatte, erklärte daraufhin am Samstag eine Feuerpause. Diese Entscheidung folge auf Bemühungen Ägyptens, eine Waffenruhe zu erzielen und eine weitere Eskalation zu verhindern, hieß es in der Stellungnahme.

Seit Ende März wurden bei Protesten an der Gaza-Grenze mehr als 200 unbewaffnete Palästinenser getötet - darunter Kinder, Sanitäter und Behinderte. Die Demonstranten fordern eine Aufhebung der seit mehr als einem Jahrzehnt herrschende Verriegelung des Gazastreifens sowie eine Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge in Gebiete, die Israel damals völkerrechtswidrig annektierte.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Elektrizität.

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