UN: Massengräber mit bis zu 12.000 Daesh-Opfern im Irak entdeckt

DAILY SABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 06.11.2018 00:00
Aktualisiert 06.11.2018 16:53
AFP

In ehemals von der Terrormiliz Daesh kontrollierten Gebieten im Irak sind nach UN-Angaben mehr als 200 Massengräber mit bis zu 12.000 Toten entdeckt worden.

Die Gräber enthielten die sterblichen Überreste Tausender Menschen, die vermutlich Opfer der Terroristen geworden seien, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen.

Die exakte Zahl der Toten sei schwer zu schätzen, da bisher nur 28 von 202 Massengräbern ausgegraben worden seien. Dabei seien 1258 Leichen exhumiert worden. Unter den Toten seien Frauen, Kinder, Alte und Behinderte, aber auch Angehörige der irakischen Armee und Polizei. Die Gräber lägen in den Provinzen Ninive, Kirkuk, Salah al-Din und Anbar im Nordwesten des Landes.

Früheren Angaben zufolge gehen die UN davon aus, dass Daesh 33.000 Zivilisten im Irak getötet und mehr als 55.000 verletzt hat. Die Miliz hatte zwischen Juni und Dezember 2014 weite Teile des Iraks erobert und dort ein Kalifat ausgerufen. Während ihrer dreijährigen Herrschaft terrorisierten sie die Einheimischen und richteten zahlreiche Menschen hin. Sie gingen auch gegen Minderheiten wie Christen und Jesiden vor. Das kleinste Massengrab in Mossul enthält dem UN-Bericht zufolge acht Tote, im größten Grab, einer Grube südlich der Stadt, werden etwa 4000 Leichen vermutet.

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