Jordaniens König Abdullah sagt Rumänien-Besuch wegen Streits über Jerusalem ab

DAILY SABAH MIT AFP
AMMAN
Veröffentlicht 26.03.2019 09:55
AFP

Aus Protest gegen den Vorstoß der rumänischen Regierungschefin Viorica Dancila zur Verlegung der Botschaft ihres Landes von Tel Aviv nach Jerusalem hat Jordaniens König Abdullah II. einen Besuch in Rumänien abgesagt.

"Aus Solidarität mit Jerusalem" habe der König entschieden, seinen ab Montag geplanten Besuch in Rumänien zu streichen, teilte das jordanische Königshaus mit.

Dancila hatte am Sonntag bei der Jahrestagung der proisraelischen Lobbyorganisation Aipac in Washington gesagt, die von ihr geführte Regierung werde die rumänische Botschaft "nach Jerusalem, die Hauptstadt Israels verlegen".

Mit dieser Ankündigung stellte sich Dancila gegen den rumänischen Staatschef Klaus Iohannis, der den Transfer der Botschaft strikt ablehnt. Iohannis stellte klar, dass er einer Verlegung zustimmen müsste. Dancila stellte sich mit ihrem Vorstoß auch gegen die Linie der Europäischen Union. Rumänien hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne.

Jerusalem bleibt im Zentrum des israelisch-palästinensischen Konflikts, und die Palästinenser hoffen, dass das derzeit besetzte Ost-Jerusalem irgendwann die Hauptstadt des unabhängigen Staates Palästina sein wird.

Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs den arabisch geprägten Ostteil der Stadt erobert und später annektiert. Seitdem wird Jerusalem von Israel als ungeteilte Hauptstadt beansprucht. Dieser Anspruch wird jedoch international nicht anerkannt. Gemäß dem Abkommen des Oslo-Friedensprozesses müssen Palästinenser und Israelis gemeinsam über den Endstatus von Jerusalem entscheiden.

Jordanien ist der Hüter der heiligen Stätten des Islam in Jerusalem. König Abdullah hat wiederholt erklärt, dass die Jerusalem-Frage entscheidend für einen Frieden zwischen Israel und den Palästinensern sei.

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