Über 1300 tote Zivilisten durch Anti-Daesh-Koalition aus USA und YPG

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 31.05.2019 16:32
Aktualisiert 01.06.2019 11:56
Reuters

Die internationale Koalition gegen die Terrormiliz Daesh hat zugegeben, bei ihren Luftangriffen gegen die Extremistengruppe im Irak und Syrien seit 2014 mehr als 1300 Zivilisten getötet zu haben.

Nach Prüfung der vorliegenden Informationen sei davon auszugehen, dass bei den Luftangriffen mindestens 1302 Zivilisten versehentlich getötet worden seien, erklärte das US-geführte Militärbündnis am Freitag.

Demnach flog die Koalition zwischen August 2014 und Ende April diesen Jahres 24.502 Luftangriffe in Syrien und dem Irak. Sie gab an, 111 Berichte zu zivilen Opfern geprüft zu haben. Menschenrechtsaktivisten gehen von deutlich höheren Opferzahlen aus. So spricht die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte allein für Syrien von mehr als 3800 zivilen Toten, darunter tausend Kinder.

Das Bündnis westlicher und arabischer Staaten war nach der Ausrufung des "Kalifats" der Daesh-Miliz im Sommer 2014 gegründet worden. Mit seiner Unterstützung gelang es den irakischen Regierungstruppen bis Ende 2017, alle Gebiete des Landes zurückzuerobern. Im März nahmen die von den "Volksschutzeinheiten" (YPG) dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) auch die letzte Daesh-Bastion im Osten Syriens ein. Die YPG isr der syrische Ableger der Terrororganisation PKK. Große Teile von Städten wie Raka und Mossul wurden bei den Kämpfen zerstört.

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