Medienbericht: Israel will F-35-Kauf von Türkei verhindern

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 02.08.2019 13:40
AFP

Laut israelischen Medienberichten bemüht sich die Regierung von Benjamin Netanjahu insgeheim um eine Verhinderung des F-35-Verkaufs an die Türkei. Dafür sollen seine Gefolgsleute im Kontakt mit US-Regierungsvertretern stehen.

Wie der Israelische Sender „Channel 12" behauptete, stehen dabei machtpolitische Interessen im Vordergrund. Demnach erhofft sich Israel dadurch, seinen militärischen Vorsprung in der Region zu bewahren.

Die israelische Regierung habe Washington „unter Druck gesetzt", damit die Türkei aus dem F-35-Programm gestrichen wird – und zwar kurz nachdem Präsident Recep Tayyip Erdoğan den Kauf des S-400-Raketenabwehrsystems aus Russland genehmigt hatte, berichtete der Sender am Donnerstag.

Wegen dem S-400-Kauf sind die Beziehungen zwischen den USA und der Türkei angespannt. Die US-Regierung ist strikt gegen den Kauf und den Einsatz des russischen Systems im Nato-Luftraum und hat bereits Sanktionen angekündigt.

Die USA und andere Nato-Länder sind besorgt, dass Russland über das S-400-System Informationen zu Waffentechniken der Nato erlangt. Die Türkei hingegen hält diese Behauptungen für überzogen und bietet daher eine gemeinsame Arbeitsgruppe an, um die Bedenken aus dem Weg zu räumen. Bisher blieb das Angebot unbeantwortet. Stattdessen wurde die Türkei im Juli aus dem F-35-Programm ausgeschlossen.

Nach Israel werden die F-35-Jets bereits seit zwei Jahren geliefert. Damit ist es zugleich das einzige Land im Nahen Osten, das dieses fortgeschrittene Flugzeugmodell besitzt. Die israelische Regierung hatte mit dem US-Rüstungsunternehmen Lockheed Martin Vereinbarungen über den Kauf von mindestens 50 Flugzeugen bis 2024 getroffen – die aus US-Hilfsgeldern finanziert werden.

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