USA verlegen Patriot-Raketen und 200 Soldaten nach Saudi-Arabien

DAILY SABAH MIT REUTERS
WASHINGTON, USA
Veröffentlicht 27.09.2019 10:45
USA verlegen Patriot-Raketen und 200 Soldaten nach Saudi-Arabien

Nach den Angriffen auf Ölanlagen in Saudi-Arabien verlegen die USA nach Angaben des Verteidigungsministeriums Patriot-Raketen und 200 Soldaten in das verbündete Königreich. Auch vier Radar-Systeme sollen die saudiarabische Abwehr stärken, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte.

Ressortchef Mark Esper hatte unlängst bereits die Verlegung von Streitkräften und Ausrüstung angekündigt, den Umfang aber noch offengelassen. US-Generalstabschef Joseph Dunford hatte gesagt, die Zahl der Soldaten werde nicht in die Tausende gehen.

Bei einem Angriff am 14. September waren in Saudi-Arabien große Öl-Anlagen beschädigt worden. Die Huthi-Rebellen im Jemen erklärten, sie hätten die Attacken mit eigenen Drohnen ausgeführt.

Die USA, Saudi-Arabien und inzwischen auch Deutschland machen dagegen den Iran dafür verantwortlich. Die Regierung in Teheran hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Saudi-Arabien kämpft mit einer Militärallianz im Jemen gegen die Huthi-Rebellen, die wiederum vom Iran unterstützt werden. Der Konflikt im Jemen gilt als Stellvertreterkrieg zwischen dem sunnitischen Saudi-Arabien und dem schiitischen Iran, die um die Vorherrschaft in der Golf-Region ringen.

Vergangenes Jahr hatte die UN-Kommission zu Jemen der Militärkoalition unter Saudi-Arabien Kriegsverbrechen zur Last gelegt. Gezielte Luftangriffe auf von Zivilisten bewohnten Ortschaften hätten viele Menschenleben gefordert, heißt es in dem Bericht der Kommission. Kampfflugzeuge der Allianz hätten in den vergangenen Jahren Wohngebiete, Märkte, Beerdigungen, Hochzeiten, Gefängnisse, zivile Schiffe und Gesundheitseinrichtungen angegriffen. Zudem verletze das Saudi-Bündnis mit der Absperrung von Seehäfen, Flughäfen und Landverbindungen in den Jemen das humanitäre Völkerrecht, erklärte damals der Kommissionsvorsitzende Kamel Jendoubi.

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