Türkei plant Waffensysteme, um Grenze zu Syrien zu sichern

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 31.05.2016 00:00
Aktualisiert 31.05.2016 12:36
IHA

Die Türkei verstärkt ihre Sicherheitsmaßnahmen an den Grenzen zu Syrien, einschließlich Pläne für automatische Waffensysteme, berichtet die Tageszeitung Yeni Şafak am Montag.

Die Waffen wären demnach Teil der „smart towers", die mit Wärmebildsystemen ausgestattet sind, um illegale Grenzübertritte zu verhindern.

Wenn jemand in den Umkreis von 300 Meter der Grenze sich nähert, wird eine Warnung in drei Sprachen ertönen. Wenn auf diese Warnung nicht gehört wird, startet das Waffensystem, laut der Yeni Şafak. Das Verteidigungsministerium hat noch keine Erklärung zu diesen Berichten abgegeben.

Die Sicherung der syrischen Grenze spielt eine entscheidende Rolle in der Außenpolitik Ankaras. Ankara sagte wiederholt, dass jede Bedrohung aus Syrien mit Vergeltung begegnet werde.

Seit Januar kamen rund zwei Dutzend Menschen in der türkischen Grenzstadt Kilis durch Daesh-Raketen ums Leben. Das türkische Militär reagierte mit ihrer Artillerie, und die türkische Spezialkräfte führten zu Beginn dieses Monats Eingriffe in Nordsyrien durch, um die Daesh-Gruppen auszuschalten, die die Raketenangriffe durchführten.

Die Türkei hat so gut wie keine der angeforderten Unterstützungen im Kampf gegen die Daesh erhalten, obwohl sie ein Mitglied der Anti-Daesh-Koalition ist. Ankara wies des Öfteren darauf hin, dass sie bereit ist, einseitige Maßnahmen zu ergreifen. Die Türkischen Streitkräfte (TSK) verstärkten in den letzten Wochen ihre Angriffe auf die Daesh in Syrien, nachdem die Terrororganisation vorsätzlich Raketen auf die türkische Grenzstadt Kilis abfeuerte. Allein in der letzten Woche trafen ein Dutzend Raketengeschosse die Stadt.

Schüsse und gelegentliche Explosionen jenseits der Grenze konnte man am Mittwoch von einem Hügel aus von Kilis hören, wo mehr als 100.000 syrische Flüchtlinge beherbergt werden.

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