Yıldırım: „Armenien-Resolution ist unsinnig-Die Beziehungen werden geschwächt“

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 01.06.2016 00:00
Aktualisiert 01.06.2016 15:57
Reuters

Aus Ankara kommt Kritik gegen die bevorstehende Resolution des Bundestages. Durch die geplante Resolution werde die deutsch-türkische Beziehung beschädigt, warnt Ministerpräsident Binali Yildirim, bevor er seine erste offizielle Reise in die Türkische Republik im Nordzypern am Mittwoch angeht. Hintergrund ist der Antrag des deutschen Bundestages, der den Tod der Armenier von 1915 als „Völkermord" anerkennen soll.

„Wir verstecken nichts und haben keine Geheimnisse", sagt Yildirim. „Forscht die Vergangenheit und Geschichte aller Länder nach. Aber überlassen sie diese Aufgabe den Historikern", sagte er weiter.

Im vergangenen Monat hat der Abgeordnete Albert Weiler (CDU) angekündigt, dass der deutsche Bundestag diesen Donnerstag über die Armenien-Resolution abstimmen könnte.

Yıldırım mahnte davor, dass die Geschichte zu einem „Instrument der Politik" gemacht werde und kritisierte heftig, dass diese Abstimmung „unsinnig" sei.

„Ich hoffe, dass der deutsche Bundestag und andere Entscheidungsträger nicht die 3,5 Millionen türkischstämmigen Wähler übergehen. Deshalb sind wir gegen die Verabschiedung einer solchen Resolution", sagte Yıldırım.

„Aus unserer Sicht findet eine mögliche Resolution keine Gültigkeit, trotzdem sind wir gegen eine Verabschiedung", fügte er hinzu.

Erst am Dienstag sprach Präsident Recep Tayyip Erdoğan mit Bundeskanzlerin Angela Merkel telefonisch, um die Gegenposition gegenüber der geplanten Resolution aus Ankara klar zu stellen.

Im vergangenen Jahr genehmigten die deutschen parlamentarischen Parteien eine mögliche Resolution aus Prinzip.

Der Tod der Armenier in Ostanatolien 1915 ereignete sich, als die Armenier sich der russischen Invasion anschlossen und gegen die osmanischen Kräfte rebellierten. Daraufhin folgte eine Umsiedlung der Armenier, die zu zahlreichen Verlusten führte.

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