Der amtierende Erzbischof der armenischen Orthodoxen Kirche in Istanbul, Aram Ateşyan, schrieb dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Dienstag über die kürzlich anerkannte Armenien-Resolution des deutschen Bundestages. Darin beschloss der Bundestag das Massensterben der Armenier als 'Völkermord' zu bezeichnen. In seinem Brief bedauerte Ateşyan, dass das Leid der Armenier in diesem Zusammenhang, politisch instrumentalisiert und missbraucht wurde.
Die Rolle des Deutschen Reiches wird überspielt
Die armenische Gemeinschaft sei durch diesen Beschluss in tiefer Trauer. Ateşyan fügte in seinem Schreiben hinzu, dass das Leid der Armenier auf internationalen politischen Plattformen instrumentalisiert werde, um die Türkei zu verurteilen und die türkische Nation in Verantwortung zu ziehen. Darüber hinaus notierte der Erzbischof, dass die eigentliche Rolle des Deutschen Reiches in dieser Diskussion überspielt würde. Besonders kontrovers sei, dass die Entscheidung des Bundestages nicht die gesamte öffentliche Meinung vertrete.
„Die Türken und Armenier teilen die gleiche Region. Diese beiden alten, benachbarten Völker sollten nicht von Hassreden oder feindlicher Rhetorik entzweit werden. Friede und Freundschaft sollten gewährleistet werden. Die Geschichte sollte nicht politisiert werden", erklärte er.
Erdoğan brachte den Angehörigen der Opfer sein Beileid zum Ausdruck
Am 24. April diesen Jahres, hatte Erdoğan eine Nachricht veröffentlicht, um an den Armeniern zu gedenken, die in 1915 ums Leben kamen. Dabei brachte Erdoğan den Angehörigen der Opfer seinen Beileid zum Ausdruck, die ihre Freunde und Verwandte in dieser bitteren Zeit verloren. Ateşyan trug diese Erklärung an der Gedenkfeier am 24. April vor.