Çavuşoğlu: „Normalisierung hängt von Israel ab“

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 22.06.2016 00:00
Aktualisiert 23.06.2016 14:30
Reuters

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu sagte am Mittwoch, dass eine Einigung für „normale Beziehungen", bei den kommenden Gesprächen mit Israel, von dem jüdischen Staat abhängt.

„Ob es zu einem Abkommen in den kommen Gesprächen kommt, hängt von Israel ab", sagte Çavuşoğlu bei einer Pressekonferenz in Ankara. Er gab keinen genauen Termin an, doch Medienberichten zufolge soll das Gespräch am Sonntag stattfinden.

Çavuşoğlu erklärte, dass die palästinensische Hamas zwar keine Voraussetzung für die Gespräche mit Israel sei, jedoch könne es in der Region nur zum Frieden kommen, wenn diese mit eingebracht wird.

„Die Forderungen der Türkei sind klar und müssen erfüllt werden. Die Hilfe muss den Gazastreifen erreichen", sagte der Außenminister.
Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel erreichten einen Tiefpunkt als die israelische Truppe die Mavi Marmara-Flotte im Jahr 2010 überfiel. Im Boot waren Hilfsgüter für Gaza. Bei dem Angriff auf die Mavi-Marmara- Flotte sind zehn türkische Aktivisten ums Leben gekommen. Über 40 wurden verletzt.

Dieser Vorfall brachte eine diplomatische Krise mit sich.

Zwei Forderungen der Türkei für eine „Normalisierung der türkisch-israelische Beziehungen" wurden erfüllt. Dabei handelte es sich um eine Entschuldigung seitens Israels , und um Schadenersatz für die Opfer. Die dritte Forderung, nämlich die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens, wurde bisher nicht erfüllt. Dieses „Haupthindernis" erschwere die Lage.

Çavuşoğlu ging auch auf die bevorstehende Brexit-Wahl in Großbritannien ein. Die Türkei sei „unter allen Umständen" für den Verbleib Englands in der EU.

Außerdem fügte er hinzu, dass es nicht richtig sei, den Status der Türkei als Kandidatenstaat für die Brexit-Kampagne zu missbrauchen.
„Es ist nicht richtig. Die Türkei war für die EU nie eine Last", sagte Çavuşoğlu.

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