Yıldırım gibt Versöhnungsabkommen mit Israel bekannt

DAILY SABAH MIT ANADOLU AGENTUR
ISTANBUL
Veröffentlicht 27.06.2016 00:00
Aktualisiert 27.06.2016 16:02
EPA

„Die Beziehungen haben sich normalisiert", sagte der türkische Ministerpräsident Binali Yıldırım am Montagmittag. Die Türkei und Israel haben sich nach jahrelanger Eiszeit auf eine Normalisierung ihrer Beziehungen geeinigt.

Zuvor hatte sich der israelische Präsident entschuldigt

Die Beziehungen der beiden einstigen Partner in der Region waren seit einem tödlichen Zwischenfall 2010 im Mittelmeer nachhaltig gestört. Türkische Aktivisten der humanitären Hilfsorganisation IHH hatten damals mit dem Hilfsschiff „Mavi Marmara" versucht Hilfsgüter nach Palästina zu verschiffen. Jedoch verhinderten dies israelische Soldaten mit Gewalt. Israelische Soldaten hatten das unter der Flagge des Inselstaates Komoren fahrende Schiff vor dem Gazastreifen gekapert und dabei mehrere Türken getötet.

20 Millionen Dollar Entschädigung für die Angehörigen der Opfer

Der türkische Ministerpräsident Binali Yıldırım informierte die Presse über die Inhalte der Vereinbarung. Das Abkommen sieht unter anderem vor, dass Hinterbliebene der bei dem israelischen Marineeinsatz getöteten Türken mit rund 20 Millionen Dollar entschädigt werden sollen.

Am Freitag startet die erste Hilfsflotte mit 10 Tonnen humanitären Hilfsgütern von Mersin nach Gaza

Sowohl Ankara als auch Jerusalem werden wieder Botschafter austauschen. Zuvor hatte sich der israelische Präsident entschuldigt. Der türkische Ministerpräsident erklärte, dass türkische Hilfsgüter wieder in den Gazastreifen verschifft wird. „Am Freitag wird die erste Hilfsflotte mit 10 Tonnen humanitären Hilfsgütern von Mersin nach Gaza verschifft", so Yıldırım.

Die Türkei baut in Gaza Thermoreaktoren, damit Gaza wieder Strom hat

Außerdem werde die Türkei dort in die Infrastruktur investieren. „Wir werden mit der staatlichen Wohnungsbaubehörde Toki ein Freundschafts- Krankenhaus errichten", sagte Ministerpräsident Yıldırım. Zudem werde die Türkei die dringende Trinkwasser-Krise in Gaza beheben. Auch die Energiekrise in Gaza wird angegangen. Die Türkei werde neue Thermoreaktoren bauen, damit Gaza wieder Strom hat.

Zudem werde die Türkei die dringende Trinkwasser-Krise in Gaza beheben

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas habe die Vereinbarung am Sonntagabend in einem Gespräch mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan begrüßt, hieß es aus Ankara.

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