Brief an Kreml: Erdoğan drückt Bedauern über Abschuss des russischen Jets aus

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 28.06.2016 00:00
Aktualisiert 28.06.2016 13:34
Brief an Kreml: Erdoğan drückt Bedauern über Abschuss des russischen Jets aus

Der türkische Staatspräsident brachte sein Bedauern über den Abschuss des russischen Militärflugzeugs gegenüber Putin zum Ausdruck, gaben der Präsidentenamts-Sprecher Ibrahim Kalın und der Sprecher Putins am Montag bekannt. Ein weiterer Schritt, um die angespannten Beziehungen der beiden Länder zu verbessern.

In einer Erklärung des Sprechers des Präsidenten heißt es, dass Erdoğan einen Brief an Putin geschickt habe, um sein Bedauern über den Vorfall vom November 2015 auszudrücken. Außerdem entschuldigte er sich bei der Familie des russischen Piloten, der bei dem Abschuss ums Leben kam.

„In dem Brief schrieb der Präsident, dass er die russische Familie informiere, dass er mit ihnen leide und sein Beileid für sie ausdrücke. Er entschuldigte sich", hieß es in der Erklärung. Präsident Erdoğan forderte Putin auf, die traditionell freundlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern wiederherzustellen.

Kalın fügte hinzu, dass die Türkei und Russland sich geeinigt haben, die notwendigen Schritte zu machen, um die bilateralen Beziehungen wieder zu verbessern. Später am selben Tag, sagte der türkische Ministerpräsident Binali Yıldırım, dass Erdoğan mit Putin diesen Mittwoch oder Donnerstag ein Telefongespräch halten werden. Dies wird das erste Mal nach dem Abschuss des Kampfjets sein, dass die beiden Präsidenten miteinander sprechen.

Ministerpräsident Binali Yıldırım sagte am Montag bei dem staatlichen TV-Sender TRT, dass die Türkei bereit ist, eine Entschädigung für Russland zu zahlen. „Wir sagten, dass, falls es nötig ist, wir bereit sind, eine Entschädigung zu zahlen", sagte Yıldırım.

„Ich denke, wir sind zu einer Einigung in dieser Angelegenheit gekommen. Wir werden diesen Vorfall hinter uns lassen und unseren Weg weitergehen", sagte er.

„Erdoğan brachte sein tiefes Bedauern über diesen Vorfall zum Ausdruck und betonte seine Bereitschaft, um die Beziehungen wiederherzustellen, und gegen den Terror zu kämpfen", sagte der Kremlsprecher Dimitry Peskow.

Berichten zufolge soll ein Beamter gesagt haben, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen Alparslan Çelik, dem mutmaßlichen Mörder des abgeschossenen russischen Piloten, wieder aufnehmen werde.

Çelik saß für 37 Tage in Untersuchungshaft und wurde freigelassen, als die Staatsanwaltschaft die Anklage gegen ihn im Mai fallen ließ.

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