Präsident Erdoğan: „Was für ein Partner ist die USA, wenn sie weiterhin Gülen beherbergen?“

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 02.08.2016 00:00
Aktualisiert 03.08.2016 13:35
IHA

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan kritisierte die US-Regierung am Dienstag, dass sie den Kopf der Gülenisten-Terrororganisation (FETÖ), Fethullah Gülen, nicht ausliefern.

„Was für Partner sind wir, wenn sie für einen Terroristen Dokumente verlangen?", fragte Erdoğan die US-Regierung, die Beweise für die Auslieferung von Gülen verlangen.

„Der Putschversuch hatte Akteure im Land, aber das Szenario wurde im Ausland geschrieben, doch haben sie diese Nation in ihrer Gleichung vergessen", sagte Erdoğan in Bezug auf mögliche internationale Verflechtungen des gescheiterten Putschversuchs.

Erdoğan kritisierte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass sie nicht die notwendigen Maßnahmen im Kampf gegen die FETÖ und andere Terrororganisationen ergriffen hat.

„Ich habe der Kanzlerin 4.000 Dateien in Bezug auf Terrororganisationen gegeben, doch kam keine Antwort", sagte er und fügte hinzu, dass deutsche Gerichtsverfahren bei Terrorproblemen schnell agieren können.

Unter anderem kommentierte er zum Verbot einer Videokonferenz zu einer Demonstration in Köln am Sonntag, und sagte, dass Gerichtsverfahren gegen ihn schnell vorankamen, aber anscheinend nicht gegen Terroristen.

Erdoğan fügte hinzu, dass es nach dem Putschversuch an Unterstützung der westlichen Verbündeten fehle und sie stattdessen den Putschisten beistehen.

„Leider unterstützt der Westen den Terror und steht Putschisten bei", sagte er.

In Bezug auf die Beherbergung des Anführers der FETÖ, Fethullah Gülen seitens der US-Regierung sagte Erdoğan: „Die wichtigsten finanziellen Quellen der Gülenisten sind die Schulen in den Vereinigten Staaten."

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