Belgien erlaubt PKK-Feier zum ersten Anschlag auf die Türkei

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 15.08.2016 00:00
Aktualisiert 15.08.2016 12:22
Belgien erlaubt PKK-Feier zum ersten Anschlag auf die Türkei

Belgien erweist sich wieder einmal als Zufluchtsort für Terrororganisationen, da sie zuließen, dass PKK-Anhänger eine Demonstration in Zentrum von Brüssel halten durften. Die PKK-Sympathisanten versammelten sich auf dem Spanjeplein Platz, um den ersten Anschlag gegen die Türkei zu feiern.

PKK-Mitglieder versammelten sich auf den Brüsseler Spanjeplein Platz am Sonntag, um den Jahrestag des ersten Angriffs der Terrororganisation auf die Türkei am 15 August 1984 zu feiern.

Trotz der Tatsache, dass Belgien und die Europäische Union diese Organisation als Terrorgruppe anerkennen, haben die lokalen Behörden nichts getan, um die Demonstration zu verhindern oder die PKK-Anhänger zu vertreiben.

Bei der Demonstration wurden PKK-Banner an den Laternenmasten aufgehängt und Anhänger trugen Plakate des inhaftierten Anführers der PKK.

Die PKK-Sympathisanten verlangten auf der Kundgebung die Freilassung ihres Anführers Abdullah Öcalan.

Die Brüsseler Polizei erlaubte den Protest der Gruppe, obwohl belgische Beamten sagten, dass die Demonstration „nicht autorisiert" wurde.

Die PKK-Anschläge des 15. Augusts 1984, die von Mahsum Korkmaz durchgeführt wurden, waren der Terroranschläge der PKK in der Türkei. Die Terroristen griffen die Gendarmerie im Bezirk Eruh in der südöstlichen Provinz Siirt an, töteten einen Gendarmerie-Soldaten und verletzten sechs Soldaten und drei Zivilisten. Zur selben Zeit griffen die PKK-Kräfte eine Freiluftanlage der Gendarmerie, Wohnanlagen des Personals und eine Gendarmerie-Station im Kreis Şemdinli an, wobei zwei Polizisten ums Leben kamen und zwei verletzt wurden.

Belgien hatte zuvor Kritik aus der Türkei auf sich gezogen, für ihre Toleranz gegenüber terroristischen Organisationen im Land.

Fehriye Erdal, ein Mitglied der terroristischen Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C), die an der Ermordung eines prominenten türkischen Unternehmers beteiligt war, floh nach dem Mord nach Belgien und wurde, trotz aller Forderungen der Türkei, nicht ausgeliefert. Belgien erkennt sie nicht als Terroristin an, sondern beschreibt sie als „Gang-Mitglied".

Zübeyir Aydar, ein hochrangiges Mitglied der PKK, der vom US-Finanzministerium als internationaler Drogenhändler anerkannt ist, wurde 2010 in Belgien verhaftet, aber nach drei Wochen wieder freigelassen.

Die PKK brach den fast zwei Jahre dauernden Waffenstillstand mit dem türkischen Staat im Juli 2015 und nahm ihren bewaffneten Kampf wieder auf, in dem sie gezielt Zivilisten töten. Hunderte von Polizisten, Militärs und Zivilisten wurden bei PKK-Angriffen getötet, während die türkischen Streitkräfte Einsätze innerhalb der Türkei und dem Nordirak durchführen, wo sich hochrangige PKK-Kader verstecken. Bei Luftangriffen im Nordirak, sowie Operationen im Südosten und Osten der Türkei wurden Tausende von Militanten getötet.

Die PKK wurde 1978 gegründet und kämpfte gegen die türkische Regierung für ein unabhängiges Kurdistan bis Anfang der 2000er Jahre. Mit der Zeit änderten sie ihr Ziel dazu, die Autonomie in den hauptsächlich kurdischen Gebieten zu bekommen. Die PKK wird als Terrororganisation in der Türkei, den Vereinigten Staaten und der EU anerkannt.

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