Mikrozensus: Regierung fragt nach der Sprache im Haushalt der Migranten

AFP
BERLIN
Veröffentlicht 26.08.2016 00:00
Aktualisiert 26.08.2016 12:58
DPA

Die Bundesregierung will einem Bericht zufolge mehr Informationen über die in Deutschland lebenden Ausländer und Migranten sammeln. Bei den regelmäßigen statistischen Befragungen im Rahmen des Mikrozensus sollen sie ab 2017 auch die "im Haushalt vorwiegend gesprochene Sprache angeben", berichtete die "Bild" (Freitagsausgabe) unter Berufung auf einen Gesetzentwurf der Bundesregierung.

Diese Information sei "für die Einschätzung verschiedener Dimensionen der Integration von Bedeutung", begründete die Regierung die Aufnahme dieser neuen Frage. "Insbesondere die kulturelle Integration steht in enger Verbindung mit der im Haushalt gesprochenen Sprache", zitierte "Bild" aus dem Entwurf.

Gefragt wird demnach künftig nicht mehr nur nach Staatsbürgerschaften, sondern auch nach dem "Staat der Geburt" des Befragten und seiner Eltern. Das werde in der Migrationsforschung "als relevanter für die Entwicklung einer Person eingestuft als die Staatsangehörigkeit", heißt es laut "Bild" in der Gesetzesbegründung. Weitergehende Angaben zu den Eltern würden zudem jährlich abgefragt und nicht mehr nur alle vier Jahre erhoben.

Auch wie die Befragten die deutsche Staatsbürgerschaft erworben haben, interessiere die Regierungs-Statistiker künftig. Angeben müssten die Befragten etwa, ob sie durch Geburt, Einbürgerung oder Adoption Deutsche geworden sind. Davon erhoffe sich Regierung, "Rückschlüsse auf die formale Integrationsbereitschaft von Migranten" ziehen zu können.

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