DGB-Chef: AfD keine Partei der kleinen Leute

AFP
BERLIN
Veröffentlicht 20.09.2016 00:00
Aktualisiert 21.09.2016 10:10
DPA

Rechtspopulisten wie die AfD stehen nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) für eine "Politik gegen Arbeitnehmer". "Die AfD ist eben keine Partei der kleinen Leute", sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann am Dienstag zum Auftakt einer Rententagung des Gewerkschaftsbunds. Die Partei stehe für eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit, sie wolle Wohlhabende steuerlich begünstigen und die Arbeitslosen- sowie Unfallversicherung privatisieren.

Eine Rente, "von der man im Alter in Würde leben kann", sei eines der zentralen Anliegen der Bürger. Hier "können die Parteien, die es wirklich ernst meinen, viel gewinnen", sagte Hoffmann. Sie könnten sich damit auch "von allen nationalistischen, rechtspopulistischen Strömungen und Heilsversprechen abgrenzen".

Die Menschen seien verunsichert, wenn es um ihre Absicherung im Alter gehe. "Sie mitzunehmen ist Aufgabe für alle demokratischen Parteien", sagte der DGB-Vorsitzende. Er bekräftigte die Gewerkschaftsforderung nach einem Kurswechsel: "Die gesetzliche Rente muss gestärkt werden." Der DGB werde das Thema Rente "zu einem ganz zentralen Thema für die nächste Bundestagswahl machen", sagte Hoffmann. "Ein 'Weiter so' ist mit den Gewerkschaften nicht zu machen."

Der DGB hatte Anfang September eine groß angelegte Rentenkampagne gestartet, um den "Sinkflug" des Rentenniveaus zu stoppen: Langfristig soll das Niveau, das derzeit bei knapp 48 Prozent liegt, deutlich erhöht werden. Das Rentenniveau beschreibt, wie hoch eine Standardrente im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen der Erwerbstätigen im selben Jahr ist.

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