Flüchtlinge finden Zuflucht in Dscharabulus

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 21.09.2016 00:00
Aktualisiert 21.09.2016 11:47
AFP

Das kürzlich von der Freien Syrischen Armee (FSA) befreite Dscharabulus in Syrien nahe der türkischen Grenze bietet nun hunderten von Flüchtlingen aus Manbidsch einen Zufluchtsort. Die der terroristischen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) nahestehende Partei der Demokratischen Union (PYD) kontrolliert das Gebiet um Manbidsch und zwang Hunderte zur Flucht.

Rund 3.000 Menschen lebten in Dscharabulus, als die Stadt noch von der Terrororganisation Daesh kontrolliert wurde. Seitdem die Freie Syrische Armee, welche von der Türkei unterstützt wird, die Stadt befreite, ist die Bevölkerung innerhalb nur weniger Wochen auf 20.000 Einwohner angestiegen. Gestern nun kamen noch einmal 400 Zuflucht Suchende aus Manbidsch dazu.

Mustafa Jamal flüchtete von Manbidsch nach Dscharabulus. Der Nachrichtenagentur Anadolu erzählt er, dass ihn die Gewalt der PYD zur Flucht bewegte: „Ich musste meine Kinder nehmen und fliehen. Die Terroristen der PYD kamen jeden Tag auf unseren Hof und nahmen sich was sie wollten. Ständig bedrohten sie mich", erzählt er.

Weiterhin erzählt Jamal, dass Kinder zur Rekrutierung gezwungen werden sollten. Das wäre ein weiterer Grund für die Flucht gewesen.

Muhammad Juma, ein weiterer Flüchtling aus Manbidsch, hofft, dass sich die Lage in seiner Heimatstadt bald wieder verbessere: „Dscharabulus wurde zuvor schon befreit und deswegen sind wir hierhergekommen. Wie danken jenen, die dafür verantwortlich sind. Sie geben uns Sicherheit."

Bereits vor Jahren sind Jugendliche im Alter von 14 bis 16 stetig aus Dscharabulus geflohen, um einer Rekrutierung der Terrororganisation Daesh zu entkommen. Vielen von ihnen sind in den letzten Tagen und Wochen nach der Befreiung zurückgekehrt.

Hassan, 15 Jahre alt, war einer der Daesh-Opfer und sollte zwangsrekrutiert werden. Stattdessen floh er mit 13 Jahren in die Türkei. Er erinnert sich an ein Gespräch mit seiner Mutter: „Ich fragte sie, was ich tun soll- Sie sagte mir, ich solle lieber in die Türkei fliehen als mich [gezwungermaßen] Daesh anzuschließen."

Auch der 16-jährige Ibrahim sollte zwangsrekrutiert werden. Stattdessen floh auch er als Teenager in die Türkei: „Ich wollte nie etwas mit Daesh zu tun haben. Die schlachten Menschen ab", sagt er.

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