Kerry, Steinmeier verlangen Flugverbotszone über Syrien für humanitäre Hilfe

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 22.09.2016 00:00
Aktualisiert 22.09.2016 11:41
EPA

US-Außenminister John Kerry verlangte am Mittwoch, dass alle Flugzeuge, einschließlich die der Russen und des Assad-Regimes, auf dem Boden bleiben, damit humanitäre Hilfe geliefert werden kann.

Kerry sprach zum UN-Sicherheitsrat, darunter auch russischer Amtskollege Sergej Lawrow, und sagte, dass eine Lösung gefunden werden kann, wenn Moskau die Verantwortung für die jüngsten Luftangriffe auf den UN-Hilfskonvoi übernähme.

Er fügte hinzu, dass der Angriff auf den Hilfskonvoi „tiefe Zweifel" aufwerfen würde, ob Russland und Syrien dem Genfer Abkommen gerecht werden könnten. Doch glaube er immer noch, dass es einen Weg „aus dem Blutbad" gebe.

Außerdem rief der US-Außenminister zu einem Flugverbot für die syrischen Regierungstruppen auf, die nicht länger über Gebiete der Opposition fliegen sollen und fügte hinzu, dass alle Flugzeuge auf dem Boden bleiben sollten, während die Situation deeskaliert wird.

Auch der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier unterstützte die Einrichtung solch einer Zone in Syrien. „Die Lage steht heute auf Messers Schneide", sagte er. „Wenn ein Waffenstillstand überhaupt noch eine Chance haben soll, führt der Weg nur über ein zeitlich begrenztes, aber vollständiges Verbot aller militärischen Flugbewegungen über Syrien."

Seit 2012 drängt die Türkei die UN zu einer Flugverbotszone in Syrien, doch fand sie keine internationale Unterstützung. Das Bombardement der Oppositionsgebiete durch das Regime und Moskau werden weitergeführt, was zum Tod von Zehntausenden führte und viele weitere zur Flucht drängte, wobei die USA gegen eine Flugverbotszone Stimmung machte.

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