Tsipras lehnt Asylgesuch von Putschisten ab

AFP
ATHEN
Veröffentlicht 22.09.2016 00:00
Aktualisiert 23.09.2016 15:38
Tsipras lehnt Asylgesuch von Putschisten ab

Der griechischen Nachrichtenagentur ANA zufolge trafen Regierungschef Alexis Tsipras und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) bei der UNO in New York aufeinander. Demnach sagte Tsipras zu Erdogan, dass die Demokratie für Griechenland "sehr wichtig" und Putschisten im Land "nicht willkommen" seien.

Zwei Monate nach dem Putschversuch in der Türkei hat Griechenland das Asylgesuch eines ins Nachbarland geflüchteten türkischen Offiziers abgelehnt. Dies sagte seine Anwältin Stavroula Tomara am Donnerstag in Athen der Nachrichtenagentur AFP. Zudem seien die Asylanträge von zwei weiteren Offizieren "eingefroren" worden. Insgesamt waren acht Militärs nach dem Umsturzversuch mit dem Hubschrauber im Nachbarland gelandet.

Die restlichen fünf Entscheidungen stünden noch aus, sagte die Anwältin, die alle acht türkischen Militärs vertritt. Der Gruppe wird von Ankara vorgeworfen, in den gescheiterten Militärputsch Mitte Juli verwickelt gewesen zu sein. Die Männer weisen das zurück.

Sie waren kurz nach der Revolte mit einem Militärhubschrauber in der nordgriechischen Hafenstadt Alexandroupoli gelandet und baten dort um Asyl. Die Türkei fordert seitdem ihre Auslieferung - die acht Männer fürchten jedoch, dass ihnen in ihrer Heimat ein unfairer Prozess droht.

Tomara sagte AFP, sie werde Berufung gegen die Ablehnung des Asylgesuchs einlegen und eine Wiederaufnahme der Prüfung der beiden auf Eis gelegten Fälle beantragen. Die Entscheidung der griechischen Behörden beruhe auf der "willkürlichen" Annahme, die Gruppe sei in den Putschversuch verwickelt. Wie aus griechischen Regierungskreisen verlautete, bedeutet die Entscheidung vom Mittwoch aber nicht die unmittelbare Ausweisung der Antragsteller.

Ankara bezeichnet die acht geflohenen Militärs als "Terroristen". Die türkische Regierung geht seit dem vereitelten Putschversuchs des Militärs stark gegen die Güllenisten-Terrorgruppe vor, welche als Drahtzieher des Putschversuches verantwortlich gemacht wird.

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