US-Gelder für Syrien: 324 Mio. für humanitäre Hilfe

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 28.09.2016 00:00
Aktualisiert 28.09.2016 10:51
Aleppo nach weiteren Luftangriffen (Reuters Foto)

Das US-Außenministerium teilte jetzt mit, dass die Hilfsgelder für Syrien ein weiteres Mal erweitert werden: 324 Millionen Euro soll schnellstmöglich für humanitäre Hilfe eingesetzt werden können.

Die Gelder fließen vor allem an Institutionen der Vereinten Nationen (UN) und andere Hilfsorganisationen, um Unterkünfte, Lebensmittel und Medizin zahlen zu können.

Wie Spiegel Online berichtet, sind seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor fünf Jahren bisher insgesamt 5,9 Milliarden Dollar an Hilfslieferungen nach Syrien geflossen.

Das US-Außenministerium plädierte erneut auf die Kooperation der Kriegsparteien und rief diese dazu auf, humanitärer Hilfe in den Kriegsgebieten nicht im Wege zu stehen.

Besonders in den letzten Tagen kam es in der Stadt Aleppo zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den sich bekämpfen Partei. Nach tagelangen Luftangriffen stießen die Soldaten des Assad Regimes in einer großangelegten Bodenoffensive auf Stellungen der Gegenparteien an vier Orten gleichzeitig vor, teilte ein hochrangiger Vertreter der Aufständischen am Dienstag mit.

Die USA werteten den Großangriff als Beleg dafür, dass Assad und sein Partner Russland kein Interesse an einem Friedensprozess hätten und nun eine militärische Entscheidung suchten.

Angesichts der immer schwieriger werdenden Lage ihrer Verbündeten drohte ein Vertreter der USA, die Rebellen könnten mit Luftabwehr-Raketen ausgerüstet werden. In Berlin bezweifelte Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass ein Flugverbotszone eingerichtet werden könnte.

Ein Grund für den militärischen Erfolg Assads ist die Unterstützung durch die russische Luftwaffe. Die Opposition selbst verfügt über keine Kampfflugzeuge. Das Scheitern der jüngsten Feuerpause könnte nach Einschätzung von US-Regierungsvertretern die Verbreitung von Luftabwehrgeschossen bei den Oppositionseinheiten fördern.

Es steige die Wahrscheinlichkeit, dass Golfstaaten Aufständische mit tragbaren Raketen ausrüsteten, mit denen sie Hubschrauber und Flugzeuge abschießen könnten, sagte ein Regierungsinsider. Dies hätten die USA bislang verhindert.

Die USA unterstützt indessen die YPG, dem bewaffneten Arm der PKK, welche gleichzeitig international – auch von den USA – als Terrororganisation anerkannt ist. Nach Angaben der USA ziele diese Unterstützung hauptsächlich auf die Bekämpfung von Daesh ab. Regierungstruppen seien bislang nur versehentlich bombardiert worden.

Die Weltgesundheitsorganisation forderte nun weiterhin Korridore, um verletzte und kranke Menschen aus den umkämpften Gebieten in Sicherheit zu bringen. Nur noch 35 Ärzte befänden sich in den belagerten Stadtvierteln, in denen mindestens 250.000 Menschen lebten. Ein Sprecher des US-Präsidialamtes warf Russland vor, gezielt die Wasservorräte für Flüchtlingslager, Hilfskonvois und die Hilfsorganisation Weißhelme anzugreifen. Dieses Vorgehen sei völlig inakzeptabel, sagte er.

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