Außenminister Çavuşoğlu und Tillerson sprechen über FETÖ, PYD und Zypern

DAILY SABAH MIT ANADOLU AGENTUR
ISTANBUL
Veröffentlicht 17.02.2017 00:00
Aktualisiert 17.02.2017 13:26
AA

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu und sein US-Amtskollege Rex Tillerson trafen sich zum ersten Mal am Donnerstag in Bonn, um einige Fragen der beiden Länder zu besprechen.

Die top Diplomaten trafen sich während des G20-Aussenminister-Treffens und diskutierten über die bilateralen Beziehungen zwischen den USA und der Türkei, die Zypern-Gespräche, die Aktivitäten der PYD/YPG in Syrien und auch dem Gülenisten-Terrorkult (FETÖ).

Mit der neuen Regierung in den USA eröffnet die Türkei ein neues Kapitel in den bilateralen Beziehungen und will ihre erste Frage mit Washington lösen. Thema ist die Unterstützung Washingtons für die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), die hauptsächlich von dem PKK-Ableger PYD/YPG geleitet werden.

„Die neue [US-]Regierung ist den Fehlern der vorigen Regierung bewusst. Wir werden weiterhin zusammen arbeiten, um einen Weg zu finden diesen Fehler zu korrigieren und eine stärkere Strategie zu entwickeln", sagte Çavuşoğlu den Reportern nach dem Treffen mit Tillerson.

Auch Tillerson bracht Ähnliches zu Wort und betonte, dass die USA ihre Beziehungen mit der Türkei neu aufrollen muss. Besonders die Angelegenheiten bezüglich Syrien und den Nahen Osten sind im Fokus, so Tillerson.

Die ehemalige Führung in Washington behauptete, dass die SDF im Kampf gegen die Daesh ihr effektivster „Partner" sei, wobei die Türkei die PYD als terroristische Organisation ansieht und es nicht richtig findet, dass eine Terrororganisation mit einer anderen Terrororganisation vernichtet wird.

Ein weiteres Thema war die Auslieferung von Fetullah Gülen, dem Kopf der FETÖ. Die FETÖ ist für den 15. Juli-Putschversuch verantwortlich.

Die Unwilligkeit Washingtons Gülen auszuliefern und ihre Unterstützung für die terroristische PKK/PYD-Gruppe in Nordsyrien „haben unsere Beziehungen stark verschlechtert und die Ansichten des türkischen Volks gegenüber den USA negativ beeinflusst", erklärte Çavuşoğlu.

Trotz dieser Unstimmigkeiten sagte der türkische Außenminister, dass er und Tillerson „ein sehr fruchtbares Treffen in einer konstruktiven Atmosphäre hatten."

Er betonte, dass hochrangige Treffen zwischen den türkisch-amerikanischen Regierungen dieses Wochenende weitergehen würden. Gemeint ist das geplante Treffen von Ministerpräsident Binali Yıldırım mit US-Vizepräsidenten Mike Pence am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen