Sprecher des Türkischen Außenministeriums: Iran treibt Flüchtlinge ins Schlachtfeld

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 21.02.2017 00:00
Aktualisiert 21.02.2017 14:43
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Die Spannung zwischen der Türkei und dem Iran steigt: Sprecher des türkischen Außenministeriums, Botschafter Hüseyin Müftüoğlu, kritisierte am Montagabend die Aussagen seines iranischen Amtskollegen.

Ein diplomatischer Zwischenfall brach zwischen den beiden Nachbarn aus, nachdem der Sprecher des iranischen Außenministeriums Bahram Qassemi der Türkei die „Unterstützung terroristischer Gruppen" in Syrien vorwarf.

„Es ist unverständlich und inakzeptabel, dass ein Land, das nicht zögert Flüchtlinge aufs Schlachtfeld zu treiben, andere für Instabilität und Spannung in der Region beschuldigt", sagte Müftüoğlu.

„Die Aussagen des Sprechers des iranischen Außenministeriums, dass die regionale Politik des Iran ‚geschätzt' und ‚angemessen' sei, widersprechen den Bedenken und Beschwerden, die auf internationalen Plattformen, wie den Vereinten Nationen und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit geäußert werden", fügte er hinzu.

„Es wird von Iran erwartet, dass es konstruktive Schritte unternimmt und seine Regionalpolitik überprüft, anstatt Länder, die ihre Politik kritisieren, zu beschuldigen", betonte Müftüoğlu.

„Diejenigen, die aufdringlich, illegale und illegitime Maßnahmen durchführten, terroristische Gruppen unterstützten, Blutvergießen, Spannungen und Instabilität in der Region verursachten, können den Verantwortungen nicht entgehen, indem sie ein Schuldspiel spielen", sagte Qassemi am Sonntag als Antwort auf die Kritik der türkischen Beamten.

Präsident Erdoğan kritisierte den Iran mehrmals über seine sektiererische Politik in der Region: „Es gibt einen persischen Nationalismus im Nahen Osten, wir sind gegen die Teilung Syriens und des Irak, aber es gibt Menschen, die eine geteilte Region wünschen. Wir können nicht einfach sitzen und diese Entwicklungen im Nahen Osten zusehen."

Der Iran setzte auch Truppen in Syrien ein, die die schiitische Militante unterstützen. Über zehn iranische Generäle sind bisher in Syrien ums Leben gekommen.

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