Çavuşoğlu: ‚Enosis‘-Frage zeigt Unaufrichtigkeit in Vereinigungsgesprächen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 22.02.2017 00:00
Aktualisiert 22.02.2017 13:27
AP

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu erklärte am Dienstag, dass die ‚Enosis'-Frage die Unaufrichtigkeit der griechisch-zyprischen Regierung bezüglich der Wiedervereinigungsgespräche wiederspiegelt.

Çavuşoğlu sprach bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten der türkischen Republik Nordzypern (KKTC) Mustafa Akıncı und sagte: „An dieser Stelle sehen wir, dass die griechische Seite eine Haltung hat, die überhaupt nicht konstruktiv ist. Die Haltung Griechenlands zeigt, dass sie nicht bereit für eine Lösung sind. Wir, mit der KKTC, haben von Anfang an gezeigt was wir wollen."

Çavuşoğlu erklärte, dass der Vorschlag eines ‚Enosis' (Union) Tages im Parlament zu diesem Zeitpunkt bemerkenswert ist.

„Diese Entscheidung zeigt ihre Unaufrichtigkeit. Die aggressive Haltung des griechisch-zypriotischen Regierungschefs und sein Verlassen des Besprechungsraums, wobei er die Tür zuschlug, ist eine Reflektion der Unaufrichtigkeit. Wir müssen es nennen, wie es ist", sagte der Außenminister und fügte hinzu, dass der griechisch-zyprische Chef seine Gründe für solch eine Haltung nennen sollte.

Çavuşoğlu betonte, dass die Türkei auf der Seite der türkischen Zyprioten bleiben werde und dass dies als „eine Botschaft für diejenigen sein soll, die von der Enosis träumen."

„Für eine dauerhafte Lösung für die Insel, sollte die griechisch-zyprische Seit ihre Fehler beheben", fügte er hinzu.

Unterdessen äußerte sich Präsident Akıncı seine Dankbarkeit gegenüber der Unterstützung der Türkei bei den Gesprächen und verurteilte die Ausnutzung der griechischen Seite.

„Die türkischen Zyprioten können die Enosis-Entscheidung nicht begrüßen", sagte er.

Das griechisch-zyprische Parlament beschloss vor kurzem Feiern der ‚Enosis' für Schulen, um fas Referendum von 1950 über die Vereinigung mit Griechenland zu gedenken.

Zypern ist seit einem von der damaligen Militärjunta in Griechenland unterstützten Putsch und einer anschließenden türkischen Militärintervention im Jahr 1974 geteilt. Mehrere Versuche einer Aussöhnung gingen ins Leere, 2004 scheiterte ein von der UNO vorgelegter Plan für eine Wiedervereinigung. Im Mai 2015 wurden die Verhandlungen unter UN-Vermittlung wieder aufgenommen.

Sollte eine politische Einigung gefunden werden, müssten die Einwohner in beiden Teilen Zyperns der Vereinbarung noch in einem Referendum zustimmen. 2004 hatten sich die türkischen Nordzyprer in einer Volksabstimmung für eine Wiedervereinigung ausgesprochen, die Griechen im Süden lehnten den Plan ab.

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