Präsidentensprecher Ibrahim Kalın kritisiert Kopftuch-Urteil des EuGH

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 15.03.2017 00:00
Aktualisiert 15.03.2017 17:21
AA

Die Türkei kritisierte ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), wonach Arbeitgeber religiöse Symbole wie das Kopftuch am Arbeitsplatz verbieten können.

„Die heutige Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zum Kopftuch wird nur den Anti-Muslim-Trend und die Fremdenfeindlichkeit stärken", erklärte der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalın am Dienstag über Twitter.

Der EuGH hatte zuvor entschieden, dass Arbeitergeber muslimische Kopftücher und andere religiöse und politische Symbole verbieten dürfen. Bedingung ist aber, dass es eine allgemeine Regel gibt, die sich nicht gegen bestimmte Gruppen richtet. Geklagt hatten zwei muslimische Frauen aus Belgien und Frankreich, die wegen des Tragens des Kopftuchs entlassen worden waren.

Das Urteil fällt mitten in einen heftigen Streit zwischen der Türkei und mehreren EU-Staaten um Wahlkampfauftritte türkischer Minister, die vor Türken in Europa für das Verfassungsreferendum am 16. April werben wollen. Mehrere deutsche Städte sowie die Niederlande und Österreich untersagten Auftritte, was in der Türkei auf wütende Kritik stieß.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen