Çavuşoğlu: Botschafter McGurk sollte aufgrund YPG/PKK-Unterstützung ersetzt werden

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 18.05.2017 00:00
Aktualisiert 18.05.2017 12:28
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Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu erklärte, dass es von Vorteil wäre, wenn die USA den Sonder-Präsidialgesandten für die globale Anti-Daesh-Koalition Brett McGurk ersetze, da er offen die Terrororganisation PKK und ihren syrischen Ableger die „Volksschutzeinheiten" (YPG) unterstützt.

Während eines Liveinterviews der NTV betonte Çavuşoğlu, dass der US-Besuch des Präsidenten sehr produktiv war und dass es die Zukunft der bilateralen Beziehungen ändern wird.

Der Außenminister wies darauf hin, dass die US-Beamten in Syrien, die während der Obama-Regierung ernannt wurden, mögliche Bedrohung für die Beziehungen der beiden Länder darstellen könnten.

Die Türkei erklärte der Trump-Regierung diese Situation ohne dabei Namen zu nennen, so Çavuşoğlu.

„Die neue US-Regierung ist aufrichtiger als die vorherige", sagte er und fügte hinzu, dass Präsident Recep Tayyip Erdoğan die Haltung der Türkei in einer klaren und entschlossenen Weise vermittelte.

Außerdem sagte Çavuşoğlu, dass die USA der Türkei versicherte, dass die Waffen, die an die YPG gegeben wurden, nur während der Raqqa-Operation und nicht gegen die Türkei verwendet werden.

„Wir erklärten ihnen, dass das Ziel der YPG bei der Raqqa-Operation, nicht die Befreiung der Stadt von der Daesh ist, sondern einen unabhängigen Staat in der Region zu errichten", sagte Çavuşoğlu. Die USA reagierten auf dies und sagten, dass sie es nicht zulassen werden, dass die territoriale Integrität Syriens zerstört wird.

Unter anderem erklärte Çavuşoğlu, dass die USA sich nicht dagegen aussprach, als die türkischen Beamten ihnen sagten, dass die Türkei die YPG in Syrien angreifen werde.

Ein weiteres Thema des Interviews war auch die jüngste Debatte über die Luftbasis İncirlik. Dazu sagte Çavuşoğlu, dass die Türkei sich von Deutschland verabschieden werde, wenn sie beschließen die Basis zu verlassen.

„Wir haben Deutschland gesagt, dass sie die Türkei nicht behandeln können, wie sie es wünschen. Die Türkei wird keine Heuchelei akzeptieren", so Çavuşoğlu.

In dieser Woche wurden deutschen Abgeordneten der Zugang zu İncirlik verwehrt. Auf der Basis sind deutsche Truppen im Rahmen der Anti-Daesh-Koalition stationiert, worauf Deutschland damit drohte ihre Soldaten abzuziehen.

Davor kritisierte die Türkei das Gewähren von Asyl für die 250 flüchtigen Diplomaten und Soldaten, die mutmaßliche Verbindungen zum Gülenisten-Terrorkult (FETÖ) haben.

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