US-Festnahme von 2 türkischen Sicherheitskräfte führte zur Reaktion des Außenministeriums

RAGIP SOYLU
WASHINGTON
Veröffentlicht 23.05.2017 00:00
Aktualisiert 23.05.2017 14:51
Türkische Botschaft in Washington, D.C.

Sicherheitskräfte des US-Außenministeriums nahmen letzte Woche für einen kurze Zeit zweit Mitglieder des Sicherheitspersonals des türkischen Außenministers Mevlüt Çavuşoğlu fest. Das geht aus der Erklärung eines türkischen Beamten am Dienstag hervor.

„Amerikanische Beamte hielten zwei türkische Sicherheitskräfte fest, die bei einem kurzen Streit, für den Schutz des türkischen Ministers verantwortlich waren. Das türkische Personal versuchte die türkische Botschaft mit dem Minister zu betreten, doch versperrten die amerikanischen Behörden den Weg", sagte ein hochrangiger türkischer Diplomat. Çavuşoğlu begleitete Präsident Recep Tayyip Erdoğan, der sich am vergangenen Dienstag mit den CEOs von führenden US-Firmen traf.

Der Vorfall außerhalb der türkischen Botschaft hat mit den Ausschreitungen t, die in der Nähe der Residenz des türkischen Botschafters ausbrachen, nichts zu tun. Nur Stunden später, nachdem die US-Polizei die Situation bei der Residenz unter Kontrolle bekam, wo Sympathisanten der PYD eine Auseinandersetzung provozierten, entstand ein weiterer Konflikt an der türkischen Botschaft.

Präsident Erdoğans offizieller Konvoi fuhr von der Residenz der türkischen Botschafters zur eigentlichen Botschaft, daher sperrte die Washingtoner Polizei den Weg für Fahrzeuge und Fußgänger.

„Wir versuchten unsere Bedenken und Einwände über diese Inhaftierung an das US-Außenministerium zu vermitteln, bevor wir an die Presse gingen. Doch versuchten einige amerikanische Amtsträger die beiden Vorfälle zu vermischen und veröffentlichten Erklärungen, die das Ganze so erscheinen ließen, als ob die zwei türkischen Bodyguards aufgrund der Auseinandersetzung mit den Demonstranten verhaftet wurden. Nein, sie wurden verhaftet, weil sie die türkische Botschaft betreten wollten", sagte der hochrangige türkische Beamte unter Anonymität.

Ein Korrespondent der Daily Sabah sah, wie die hochrangigen türkischen Diplomaten von der US-Polizei für etwa 15-20 Minuten daran gehindert wurden sich der Botschaft zu nähern, bis ein anderer Diplomat zur Hilfe kam.

Die kurze Inhaftierung der türkischen Sicherheitsbeamten führte zu einer weiteren diplomatischen Krise mit den Vereinigten Staaten. Das türkische Außenministerium berief am Montag John Bass, den US-Botschafter in Ankara, ein. Verbale und schriftliche Protestnoten wurden bezüglich der Inhaftierung an John Bass weiter geleitet. Das Ministerium beschrieb die Haltung des amerikanischen Sicherheitsdienstes gegenüber dem türkischen Personal als „aggressiv und unprofessionell" und nicht konform mit den diplomatischen Regeln und Praktiken. Das Außenministerium forderte auch von den USA eine vollständige Untersuchung des Vorfalls und eine offizielle Erklärung.

In Washington beschuldigte der türkische Botschafter Serdar Kılıç zudem die US-Behörden nicht die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen gegen die Demonstranten außerhalb der türkischen Residenz ergriffen zu haben. Tom Shannon, der Unterstaatssekretär für politische Angelegenheiten im Außenministerium, erwiderte. dass die Demonstranten das Recht hätten zu protestieren und beschrieb den Vorfall als „bedauerlich".

Die Sprecherin des US-Außenministeriums Heather Nauert nahm auch Stellung zum Vorfall.

„Wir bestätigen, dass das türkische Außenministerium unseren Botschafter in der Türkei einberufen hat, um die heftigen Vorfälle mit den Demonstranten und dem türkischen Sicherheitspersonal am 16. Mai zu besprechen. Wie wir bereits erwähnt, war das Verhalten des türkischen Sicherheitspersonals der letzten Woche zutiefst beunruhigend", sagte sie.

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