USA beginnen mit Waffen-Lieferung an Terroristen in Nordsyrien

AFP
WASHINGTON, USA
Veröffentlicht 31.05.2017 00:00
Aktualisiert 01.06.2017 00:33
EPA

Die USA haben mit der Lieferung kleiner Waffen an kurdische Verbündete begonnen, die im Norden Syriens gegen Daesh kämpfen. Es seien kleine Waffen und Fahrzeuge an die kurdischen Einheiten der Rebellenallianz Syrische Demokratische Kräfte (SDF) geliefert worden, sagte ein Pentagon-Sprecher am Dienstag in Washington. Dazu zählten Gewehre vom Typ AK-47 und kleinkalibrige Maschinengewehre.

US-Präsident Donald Trump hatte Anfang Mai Waffenlieferungen an die kurdische YPG-Terroristen genehmigt und damit scharfe Kritik aus der Türkei ausgelöst. Washington schätzt die YPG-Terroristen als schlagkräftigen Verbündeten im Kampf gegen die Daesh-Miliz ein. Die Türkei dagegen betrachtet die YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen PKK als Terrororganisation. Sie fürchtet, dass Waffenlieferungen an die YPG in den Händen der PKK landen.

Eine von den USA unterstützte syrisch-arabische Kampfeinheit rückte am Dienstag nach übereinstimmenden Angaben näher an die Daesh-Hochburg Raka in Nordsyrien heran. Ein Sprecher der sogenannten Syrischen Elitekräfte, Mohammed Chaled Schaker sagte, seine Einheit Kämpfer befinde sich nur 400 Meter vom Vorort Al-Mischleb entfernt. Laut Rami Abdel Rahman von der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte waren dem Vormarsch schwere Luftangriffe der US-geführten Anti-Daesh-Koalition vorausgegangen.

Schaker sagte, seine Truppe gehöre nicht der SDF an, sondern sei eine "unabhängige Gruppe innerhalb der internationalen Koalition". Sie kooperiere und koordiniere sich im Zuge der Offensive auf Raka mit der Rebellen-Allianz. Die von der Koalition unterstützte SDF hatte im November ihre Offensive zur Rückeroberung von Raka begonnen. Von einem Sturm auf die Stadt sind die Kämpfer aber noch weit entfernt: Zwar haben sie sich von Norden bis auf drei Kilometer der Stadt genähert, im Westen beträgt die Entfernung aber noch 25 Kilometer.

Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden.

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