Außenminister Çavuşoğlu: USA haben gegen FETÖ bisher nichts unternommen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 14.07.2017 00:00
Aktualisiert 14.07.2017 11:25
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Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu warnte die US-Behörden am Donnerstag, dass die Gülenisten-Terror-Gruppe (FETÖ), die in den Vereinigten Staaten aktiv sei, „die türkisch-amerikanische Zusammenarbeit" vergiften würde.

Bei einer Telefonkonferenz mit einer türkischen Kulturvereinigung sagte Çavuşoğlu, dass die Türkei versucht habe, die FETÖ-Zellen zu säubern, die alle Institutionen der Regierung infiltriert hätten, das Netzwerk sei dennoch weiterhin, in Form von Schulen, Unternehmen und Lobbyarbeit, auf globaler Ebene aktiv.

Er sagte, wenn die USA nicht so schnell wie möglich gegen die Terrorgruppe vorgehen würden, könne die zwischenstaatliche Zusammenarbeit Schaden nehmen.

„Sie behaupten, dass Gülen ein gemäßigter und anti-radikaler muslimischer Prediger ist, der bereit sei, mit dem Westen zusammenzuarbeiten, aber die gewalttätigen Verbrechen, die die Gruppe während des Putschversuchs begangen hat, offenbaren die wahren Absichten", sagte er.

Der 15. Juli 2016 markierte den Tag, an dem militante Gülenisten, eingebettet in den Reihen des türkischen Militärs, versucht haben, einen Putsch gegen Präsident Erdoğan und die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu inszenieren. Als Ergebnis des gescheiterten Putsches starben 249 Menschen, über 2.500 wurden verletzt.

Die amerikanischen Behörden haben noch keine Maßnahmen ergriffen, um den flüchtigen FETÖ-Anführer, Fetullah Gülen, auszuliefern. Dieser lebt seit 1999 in den Ausläufern des Pocono-Gebirges in Pennsylvania in einem selbstauferlegten Exil. Trotz der Tatsache, dass Ankara bereits letztes Jahr „85 Ordner mit konkreten Beweisen" über die Verantwortung der FETÖ für den gescheiterten Putschversuch an die US-Justizbeamten geschickt hat.

Nach Aussagen von Präsident Recep Tayyip Erdoğan und anderen hochrangigen Diplomaten, wurden noch keine konkreten Schritte unternommen, um ihn vor Gericht zu bringen.

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