Türkisches Parlament hält Sondersitzung für FETÖ-Putschversuch vom 15. Juli

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 15.07.2017 00:00
Aktualisiert 15.07.2017 15:43
DHA

Die Große Nationalversammlung der Türkei (TBMM) hielt am Samstagmittag eine Sondersitzung im Rahmen den Gedenkzeremonien für die Opfer des Gülenisten-Putschversuchs vom 15. Juli 2016.

Der Parlamentspräsident İsmail Kahraman hielt die Eröffnungsrede und hob die Entschlossenheit der Türkei hervor, um die Demokratie zu schützen und den Zusammenhalt zu bewahren.

Präsident und Parteichef der regierenden „Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei" (AK-Partei) Recep Tayyip Erdoğan, Ministerpräsident Binali Yıldırım, Chef der hauptoppositionellen „Republikanischen Volkspartei" (CHP) Kemal Kılıçdaroğlu, Chef der „Partei der Nationalistischen Bewegung" (MHP) Devlet Bahçeli, stellvertretender Parteichef der „Demokratischen Partei der Völker" (HDP) Ahmet Yıldırım, Generalstabchef Hulusi Akar, der ehemalige Parlamentspräsident Bülent Arınç sowie alle Botschafter, die in Ankara tätig sind, beteiligten sich an der Zeremonie.

Spezielle Gedenkveranstaltungen werden an zeichenhaften Orten gehalten, an denen sich in der Putschnacht die Vorfälle ereigneten. Einige dieser Orte sind das Hotel in dem sich Präsident Erdoğan befand und dass von Putschisten bombardiert wurde, der Bezirk Kazan, wo sich die Kommandozentrale und Luftwaffenbasis Akıncı befindet und der Istanbuler Flughafen Atatürk.

Präsident Erdoğan wird am Samstag den 15. Juli 2016 um 18:30 Uhr (Ortszeit) an einem sogenannten „Nationalen Einheitsmarsch" auf der „Brücke der Märtyrer des 15. Juli" teilnehmen, früher bekannt als die „Bosporus-Brücke".

Der Präsident wird anschließend die „15. Juli Gedenkstätte" einweihen, die sich auf der asiatischen Seite in unmittelbarer Nähe der Brücke befindet. Dort fanden die schwersten Auseinandersetzungen statt und es kamen Dutzende von Zivilisten ums Leben.

Der Präsident wird danach nach Ankara fliegen und um 02:37 Uhr (Ortszeit) eine Rede im Parlament halten, die genaue Uhrzeit, an der die Bombardierung durch die FETÖ-Putschisten im vergangenen Jahr begann.

Der 15. Juli wurde nach dem vereitelten Putschversuch zum „Tag der Demokratie und Nationalen Solidarität" ernannt und zum offiziellen Feiertag erklärt.

Am 15. Juli 2016 versuchte eine Gruppe des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Der Putschversuch wurde von loyalen militärischen Truppen, zusammen mit Polizeieinheiten und Millionen von türkischen Bürgern, verhindert. 249 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putschisten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden.

In der Nacht und nach der Niederschlagung hatte Erdoğan das Volk dazu aufgerufen, auf die Straßen, Plätze und Flughafen zu gehen und die Demokratie zu unterstützen.

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