Türkei verurteilt Aussagen des israelischen Außenministeriums

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 26.07.2017 00:00
Aktualisiert 26.07.2017 17:09
AA

Sprecher des türkischen Außenministeriums Hüseyin Müftüoğlu verurteilte am Mittwoch die Aussagen des Sprechers des israelischen Außenministeriums Emmanuel Nahsho, die auf die Türkei und Präsident Recep Tayyip Erdogan abzielten.

In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung beschrieb Müftüoğlu, Nahshos Aussagen als zügellos und wies Israel darauf hin, zum gesundem Menschenverstand zurückzukehren, den Status quo im Bezirk al-Haram al-Sharif zu befolgen und die Eintrittsbarrieren der Gebetsstätte abzuschaffen.

„Der Versuch, die Tatsache zu verschleiern, dass Ost-Jerusalem unter Besatzung ist, wird den palästinensisch-israelischen Konflikt weder lösen, noch zum Frieden oder Stabilität in der Region beitragen, da die anhaltende israelische Besatzung seine 50 Jahren in Ost-Jerusalem, in der Westbank und in Gaza erreicht hat", so die Erklärung.

In einer am Dienstagabend veröffentlichen Erklärung des israelischen Außenministeriums, riet Sprecher Nahshon dem türkischen Präsidenten, sich mit seinen eigenen Probleme zu beschäftigen und sagte: „Die Zeiten des Osmanischen Reiches sind vorbei."

Nahsho behauptete auch, dass die israelische Regierung „verpflichtet sei, Sicherheit, Freiheit, Religionsfreiheit und Achtung der Rechte aller Minderheiten zu gewährleisten", trotz tagelangen Protesten und gewaltsamen Auseinandersetzungen in Jerusalem, bei dem sechs Palästinenser und Israelis getötet und Dutzende andere verletzt wurden.

Müftüoğlu erinnerte an das friedliche Zusammenleben zwischen den verschiedenen Religionen und Sekten während des osmanischen Palästinas und stellt fest, dass das jüdische Volk diese beispiellose Toleranz wissen und schätzen sollte.

Müftüoğlus Erklärung fügte hinzu, dass die Freiheiten des Glaubens in der Türkei der jüdischen Gemeinde auch vom Staat garantiert werden.

Nach einer tödlichen Schießerei in der vergangenen Woche in der Jerusalemer Altstadt, verbot Israel den Zutritt zur Al-Aqsa-Moschee, was zu Entrüstung im Westjordanland führte.

Nach zwei Tagen wurde die Moschee wieder eröffnet, jedoch mit Einschränkungen. Israel installierte Metalldetektoren und Überwachungskameras an den Toren der Moschee. Den Palästinensern zufolge, verfolge diese Aktion das Ziel, den Status quo zu ändern – eine kritische Abwägung zwischen Gebets- und Besuchsrechten.

Die Stadt Jerusalem ist für die drei großen Weltreligionen äußerst wichtig. Die Al-Aqsa-Moschee repräsentiert die drittheiligste Stätte der islamischen Welt.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen