Çelik: Bilaterale Probleme mit einzelnen Staaten sollten EU-Frage nicht beeinflussen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 17.08.2017 00:00
Aktualisiert 17.08.2017 15:51
AA

EU-Minister Ömer Çelik reagierte am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem britischen Politiker Alan Duncan auf die Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich kürzlich gegen die Erweiterung von der Zollunion mit der Türkei ausgesprochen hatte.

Çelik bezeichnete den Kommentar der Bundeskanzlerin als „bedauerlich". Laut Çelik könnten bilaterale Probleme mit einigen EU-Mitgliedsstaaten existieren, diese sollten jedoch die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU in keinster Weise beeinträchtigen.

„Wenn dies der Fall ist, wird die EU nicht länger eine politische Union sein, sondern zur föderalen Union werden. (...) Die EU-Institutionen sollten es nicht zulassen, dass Deutschland dies zu einer EU-Frage macht", fügte Çelik hinzu.

Der EU-Minister sagte unter anderem, dass die Verbesserung der Zollunion kein „einseitiger Wunsch" sei und fügte hinzu, dass das Angebot zunächst aus der EU selbst käme.

„[Die Erweiterung der Zollunion] ist eine Win-Win-Situation. Sehen Sie sich die von der EU veröffentlichen Prognose an; sowohl die Türkei als auch die EU würden von einer Verbesserung der Zollunion profitieren. Es wird so dargestellt, als ob dies ein Gefallen uns gegenüber wäre; da liegen sie falsch. Es gibt keine Eile und keinen einseitigen Wunsch", sagte Çelik.

Zuvor äußerte sich Merkel in einem Interview mit YouTubern, dass sie gegen den Abbruch der EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei sei, aber es „auf jeden Fall" keine Erweiterung der Zollunion mit der Türkei geben dürfe.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen