Türkei zu Bangladesch: Öffnet eure Türen für Rohingya, wir werden alle Ausgaben decken

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 02.09.2017 00:00
Aktualisiert 02.09.2017 11:54
DHA

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu forderte Bangladesch auf, ihre Türen für die Rohingya-Muslime zu öffnen, die von der grausamen Gewalt in Myanmars westlichem Rakhine-Staat fliehen.

Çavuşoğlu sprach am Freitag bei einer Feier bezüglich des Opferfestes, organisiert von der „Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei" (AK-Partei) in der Mittelmeerprovinz Antalya und forderte Bangladesch auf, ihre Türen für die aus Myanmar fliehenden Muslime zu öffnen und betonte, dass die Türkei sämtliche finanzielle Ausgaben übernehmen werde.

„Wir haben die ‚Organisation der islamischen Zusammenarbeit' mobilisiert und werden noch in diesem Jahr einen Gipfel bezüglich den Ereignissen im Rakhine-Staat abhalten. Wir müssen eine entscheidende und dauerhafte Lösung für dieses Problem finden", fügte der Minister hinzu.

Er unterstrich, dass kein anderes muslimisches Land als die Türkei, Sensibilität gegenüber den in Myanmar geschehenen Massakern zeige.

In Bezug auf die weltweiten humanitären Hilfen, liege die Türkei mit jeweils 6 Milliarden US-Dollar und 6,3 Milliarden US-Dollar nach den Vereinigten Staaten auf Platz zwei, fügte Çavuşoğlu hinzu.

Zwischen 2.000 und 3.000 Muslime seien in Myanmars Staat Rakhine in der vergangenen Woche getötet worden, während etwa 18.000 Rohingya aus Myanmar nach Bangladesch flohen, berichtete die „Internationale Organisation für Migration" (IOM) am Montag.

In der Region gibt es seit 2012 massive Spannungen zwischen den buddhistischen und muslimischen Volksgruppen.

Im Oktober schaltete sich die UN ein und veröffentlichte einen Bericht über Menschenrechtsverletzungen durch die Sicherheitskräfte. Die UN dokumentierte Massen-Vergewaltigungen, Morde, auch an Kindern und Babys sowie vermisste Personen.

Die Rohingya sind die weltweit größte Staatenlose Gemeinde und einer der meist verfolgten Minderheiten.

Die sunnitischen Muslime werden von der Mehrheit der buddhistischen Bevölkerung in Myanmar mit Argwohn betrachtet. Sie gelten als illegale Einwanderer und werden als „Bengali" betitelt – obwohl viele von ihnen bereits seit Generationen in Myanmar leben.

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