Außenminister Çavuşoğlu reist für Rohingya-Muslime nach Bangladesch

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 05.09.2017 00:00
Aktualisiert 05.09.2017 12:13
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Diplomatischen Quellen zufolge, werde Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Mittwoch nach Bangladesch reisen, um die Situation der Rohingya-Muslime zu erörtern, die aufgrund der andauernden Gewalt in Myanmar nach Bangladesch fliehen.

Çavuşoğlu telefonierte kürzlich mit seinem bangladeschischen Amtskollegen Abul Hassan Mahmud Ali und diskutierte über die jüngsten Entwicklungen in Bezug auf die humanitäre Lage.

Er werde am Mittwochnachmittag von der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku nach Bangladesch reisen.

Der türkische Außenminister war an einer intensiven Telefondiplomatie beteiligt und sprach mit seinen malaysischen, indonesischen, katarischen und iranischen Kollegen über die Situation.

In der vergangenen Woche forderte Çavuşoğlu Bangladesch auf, ihre Türen für die Rohingya-Muslime zu öffnen, die aus der Gewalt in Myanmars westlichem Rakhine-Staat fliehen und fügte hinzu, dass die Türkei bereit wäre, jegliche finanzielle Ausgaben für sie zu decken.

Zwischen 2.000 und 3.000 Muslime seien in Myanmars Staat Rakhine in der letzten Augustwoche getötet worden, während etwa 18.000 Rohingya aus Myanmar nach Bangladesch flohen, berichtete die „Internationale Organisation für Migration" (IOM).

In der Region gibt es seit 2012 massive Spannungen zwischen den buddhistischen und muslimischen Volksgruppen.

Im Oktober schaltete sich die UN ein und veröffentlichte einen Bericht über Menschenrechtsverletzungen durch die Sicherheitskräfte. Die UN dokumentierte Massen-Vergewaltigungen, Morde, auch an Kindern und Babys sowie vermisste Personen.

Die Rohingya sind die weltweit größte staatenlose Gemeinde und einer der meist verfolgten Minderheiten.

Die sunnitischen Muslime werden von der Mehrheit der buddhistischen Bevölkerung in Myanmar mit Argwohn betrachtet. Sie gelten als illegale Einwanderer und werden als „Bengali" betitelt – obwohl viele von ihnen bereits seit Generationen in Myanmar leben.

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