Çavuşoğlu: Eingefrorene Waffenexporte kommen der türkischen Waffenindustrie zugute

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.09.2017 00:00
Aktualisiert 13.09.2017 15:45
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Die Aussage von deutschen Außenminister Sigmar Gabriel bezüglich dem Stopp der deutschen Waffenexporte an die Türkei ist nach Auffassung vom türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu „nicht angemessen". Ein Exportstopp würde der Türkei nicht schaden, sondern die türkische Rüstungsindustrie stärken.

Gabriel hatte am Montag bekannt gegeben, dass fast alle Waffenexporte in die Türkei angesichts der Spannungen zwischen den beiden Ländern „on hold" seien. Bundeskanzlerin Angela Merkel hingegen hatte sich am Dienstag gegen ein grundlegendes Exportverbot von Waffen ausgesprochen. Man müsse die Einzelfälle abwägen.

Nach einem Treffen mit pakistanischen Amtskollegen Khawaja Muhammad Asif in Ankara sagte Çavuşoğlu:

„Solche Maßnahmen dienen in Wirklichkeit nur zur Stärkung unserer eigenen Verteidigungsindustrie. Und in diesem Sinne steigern wir die nationale und lokale Produktion in allen Bereichen. Wir produzieren unsere eigenen Kampfflugzeuge und Hubschrauber. Die Türkei ist niemals verzweifelt."

Çavuşoğlu fügte hinzu, dass er Merkels Haltung angemessener finde und betonte, dass Angriffe gegen die Türkei zum Stimmenfang nicht fruchten werden.

„Wir verstehen, dass sie [SPD] mit 30 Prozent in den Umfragen starteten und nun bei 22 Prozent stehen, aber dafür bin ich nicht verantwortlich. Er [Gabriel] ist dafür verantwortlich, er war bis vor kurzem der Chef der Partei", sagte er.

Die Verkäufe von türkischen Rüstungsunternehmen seien 2015 um mehr als 10 Prozent gestiegen, so eine in Dezember veröffentlichte Analyse. Somit stiegen die türkischen Rüstungsfirmen ASELSAN und TAI zu den 100 weltweit führenden Waffenfirmen auf.

Die türkischen Exporte der Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie nach Deutschland stiegen in den acht Monaten dieses Jahres um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

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