Erdoğan und Abadi besprechen KRG-Referendum

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 19.09.2017 00:00
Aktualisiert 19.09.2017 12:38
Erdoğan und Abadi besprechen KRG-Referendum

Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi besprachen am Montag die Pläne für ein Unabhängigkeitsreferendum der „Autonomen Region Kurdistan" (KRG) in einem Telefongespräch.

Die beiden Staatschefs betonten, wie wichtig es sei, die Souveränität des Iraks zu schützen und warnten, dass das Referendum der KRG die Spannungen in der Region erhöhen würde.

Laut Präsidentschaftskreisen äußerten Erdoğan und Abadi ihre Zustimmung zum Urteil des irakischen Obersten Gerichtshofes zur Aussetzung des Referendums.

Die Türkei hat sich wiederholt gegen die Entscheidung der KRG ausgesprochen, am 25. September ein Unabhängigkeitsreferendum abzuhalten.

Vor seiner Abreise zur 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York sagte Erdoğan, dass Ankara keine Schritte zulassen würde, die zur territorialen Teilung des Irak führen könnten.

Er bekräftigte dabei erneut die Unterstützung der Türkei für die Erhaltung der territorialen Integrität des Iraks: „Wir teilten eine 350 Kilometer lange Grenze mit ihnen [Irak]. Unsere Verwandtschaft und Glaubensbrüder leben dort und dasselbe gilt auch für sie. In Wirklichkeit sind wir Mitglieder der gleichen Zivilisation", sagte Erdoğan und erklärte, dass die Türkei gegen die Teilung ihres Nachbarlandes in ethnischen und religiösen Grenzen sei.

Im Juni hatte KRG-Präsident Masoud Barzani angekündugt, am 25. September ein Referendum über die Ausrufung der Unabhängigkeit von der Zentralregierung in Bagdad halten zu wollen.

Die Türkei hat sich wiederholt gegen das Referendum ausgesprochen und bezeichnet das Vorhaben als einen großen Fehler, der „zu unerwünschten Ergebnissen" in Bezug auf den regionalen Frieden und der Sicherheit in der Region führen würde.

Die mögliche Unabhängigkeitserklärung wird voraussichtlich von der irakischen Zentralregierung in Bagdad abgelehnt werden.

Ein Referendum über die Loslösung der kurdischen Gebiete vom Rest des Iraks ist keine neue Forderung der Kurdenführung in Erbil. Erst im Jahr 2014 hatte sie eine solche Volksabstimmung angekündigt - dann aber, nach Gesprächen mit der Zentralregierung in Bagdad, wieder abgesagt. Unter der kurdischen Bevölkerung genießt die Idee der Unabhängigkeit großen Rückhalt.

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