Türkei stellt Flüge in Iraks Kurdengebiete ein

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 30.09.2017 00:00
Aktualisiert 30.09.2017 13:25
IHA

Die Türkei stellte am Freitag alle Flüge in nordirakische Städte ein, die unter der Kontrolle der „Autonomen Regierung Kurdistans" stehen.

Laut einer Erklärung des türkischen Konsulats in Erbil, stoppten die türkischen Fluggesellschaften Turkish Airlines (THY), Pegasus und AtlasGlobal jegliche Flüge nach Erbil und Sulaymaniyah.

Die meisten türkischen Staatsbürger seien am Freitag mit den letzten Fliegern in die Türkei zurückgeflogen worden, so die Erklärung.

Am Dienstagabend hatte der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi der KRG eine Frist von drei Tagen gesetzt, um die beiden Flughäfen an die Zentralregierung zu übergeben.

Kurz nach Abadis Erklärungen hatte das türkische Konsulat am Mittwoch angekündigt, dass die Flüge von und in die Türkei ab Freitag ausgesetzt würden.

„In diesem Fall wird es ab dem 29. September für die Turkish Airlines, AtlasGlobal oder Pegasus nicht mehr möglich sein, Flüge aus unserem Land [Türkei] nach Erbil oder Sulaymaniyah durchzuführen".

Fast alle internationalen Fluggesellschaften strichen ihre Flüge in den kurdischen Nordirak, weil der Luftraumsperrung durch die irakische Zentralregierung gesperrt ist.

Die Airlines reagierten damit auf eine Anweisung der irakischen Luftfahrtbehörde, alle internationalen Linienflüge in die Kurdengebiete zu stoppen.

Die Kurden im Nordirak unter Barzani hatten sich mit ihrem umstrittenen Volksentscheid am Montag über den Widerstand der Zentralregierung und die Warnungen der Nachbarstaaten Türkei und Iran hinweggesetzt. Zwar genießen sie weitgehende Autonomierechte, träumen aber seit Jahrzehnten von einem eigenen Staat. Mit dem Referendum will KRG-Präsident Masoud Barzani Fakten schaffen, um die Zentralregierung zu Verhandlungen über eine kurdische Unabhängigkeit zu zwingen.

Ankara hatte vor kurzem ihre „ernsten Bedenken" hinsichtlich des Status der Stadt Kirkuk und der Zukunft der Turkmenen erklärt. „So wie wir Dscharablus, Al-Rai und Al-Bab von der Terrororganisation Daesh befreiten, würden wir auch nicht davor zurückschrecken, dasselbe im Irak zu tun", sagte Erdoğan.

Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu wies ebenso auf einen Militäreinsatz hin, falls Turkmenen im Nordirak gefährdet sein sollten. „Ein militärischer Einsatz hängt von den Entwicklungen ab. Wenn es irgendeine Aktion gegen unsere turkmenischen Brüder und Schwestern geben sollte, greifen wir sofort ein."

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