Auswärtiges Amt setzt sich für Rückkehr von deutsch-türkischem Terroristen ein

AFP
BERLIN
Veröffentlicht 18.10.2017 00:00
Aktualisiert 18.10.2017 17:29
Archivbild (REUTERS)

Das Auswärtige Amt setzt sich für die rasche Rückkehr eines Deutsch-Türken ein, der aufgrund eines türkischen Auslieferungsgesuchs bezüglich der Mitgliedschaft einer Terrororganisation in der Ukraine festsitzt. "Wir wirken sehr darauf ein, dass es eine schnelle Entscheidung gibt, um Kemal K. die Rückreise nach Deutschland zu ermöglichen", sagte eine Außenamtssprecherin am Mittwoch in Berlin.

Laut der Sprecherin wurde der deutsch-türkische Staatsbürger Kemal K. am 23. Juli bei der Einreise in die Ukraine festgenommen, da er von der Türkei über die internationale Polizeiorganisation Interpol zur Fahndung ausgeschrieben worden war. Drei Tage später habe ein Gericht in Kiew angeordnet, K. aus der Haft zu entlassen, doch müsse er in der Ukraine bleiben, bis endgültig über das Auslieferungsgesuch entschieden sei.

Der Rechercheverbund aus "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR hatte am Dienstag berichtet, der mit einer Ukrainerin verheiratete Kölner Kioskbetreiber sei zu einem Familienbesuch in die Ukraine gefahren. Demnach war er in der Türkei in der terroristischen „Kommunistischen Partei der Türkei/Marxistisch-Leninistisch" (TKP/ML) aktiv gewesen und 2007 nach Deutschland geflohen. Dort hatte er politisches Asyl erhalten und 2016 die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen.

Die türkische Justiz wirft dem Kioskbetreiber dem Bericht zufolge vor, in zwei Morde in der Türkei verstrickt zu sein, und hat ein Kopfgeld von 1,5 Millionen Lira (etwa 350.000 Euro) ausgesetzt. Die türkischen Behörden bemühten sich demnach schon mehrfach um eine Auslieferung des 52-Jährigen.

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