Diplomatische Note an die USA: Türkei verlangt nach Informationen über Verbleib von Zarrab

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 16.11.2017 00:00
Aktualisiert 16.11.2017 13:41
AA

Das Außenministerium reichte am Mittwoch den USA eine diplomatische Notiz bezüglich des türkisch-iranischen Goldhändlers Reza Zarrab, auch bekannt als Rıza Sarraf, ein. Darin wird die USA aufgefordert, die türkischen Behörden zu benachrichtigen, bevor türkische Häftlinge in andere Einrichtungen verlegt werden.

Das Ministerium merkte an, dass Zarrab vor kurzem in einer Haftanstalt bedroht worden sei und deshalb in eine andere Einrichtung gebracht werden musste.

Die Mitarbeit des US-Außenministeriums bei der Benachrichtigung der türkischen Botschaft und ihrer Anwälte bezüglich Verlegungen türkischer Staatsbürger sei von äußerster Bedeutung. Auch der Grund für eine Verlegung solle gemeldet werden.

In der Note wird außerdem Informationen über den Verbleib des Geschäftsmanns verlangt, der im vergangenen Jahr in Miami verhaftet worden war. Zarrab wird beschuldigt, Transaktionen in Höhe von Millionen Dollar an die iranische Regierung getätigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft behauptet, dass Zarrab und andere Personen das Gesetz gebrochen hätten, weil laut Vorwurf das US-Finanzsystem nutzten, um Transaktionen für ihre iranischen Klienten durchzuführen.

Sein Anwalt sagte, dass er nicht mit Zarrab kommunizieren könne und das Büro des Generalstaatsanwalts gebe auch keinen genauen Aufschluss über seinen Gesundheitszustand.

Das Büro des Generalstaatsanwalts sagte gegenüber Daily Sabah, dass Zarrab unter staatlicher Verwahrung stehe.

Auch US-Staatsanwälte haben den ehemaligen türkischen Wirtschaftsminister Zafer Çağlayan, Süleyman Aslan und zwei weitere hochrangige Personen geklagt, weil diese die US-Sanktionen gegen den Iran umgangen hätte.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat bereits zuvor die Anklage kritisiert, er sagte, dass diese „politisch motiviert und gegen die Türkei als Staat" gerichtet sei.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen