Ibrahim Kalın: Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen ist bedenklich

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 05.12.2017 00:00
Aktualisiert 05.12.2017 13:47
Archivbild (AA)

Die Entscheidung der USA, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen, sei äußerst bedenklich, sagte der Präsidentensprecher İbrahim Kalın am Dienstag und betonte, dass die Entscheidung gegen internationale Vereinbarungen und UN-Resolutionen verstoße.

In einer Reihe von Tweets, die er auf seinem offiziellen Account veröffentlichte, sagte Kalın, dass eine einseitige Entscheidung in diesem Fall ein fataler Fehler wäre und gegen historische Tatsachen sowie den religiösen Status Jerusalems widerspreche.

Kalın hob hervor, dass ein solcher Schritt den immer noch brüchigen Friedensprozess im Nahen Osten vollständig zerstören und neue Spannungen und Konflikte auslösen würde.

„Wir hoffen, dass die US-Regierung diesen Fehler vermeiden wird", schrieb Kalın.

Die Arabische Liga warnte indes vor einem Aufflammen von „Fanatismus und Gewalt", sollten die USA Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen.

Die türkische Regierung erklärte, eine Änderung des Status von Jerusalem wäre eine „große Katastrophe". Dies würde den „Friedensprozess in der Region vollständig zerstören und neue Konflikte sowie neue Unruhen auslösen".

Der Status von Jerusalem ist eine der größten Streitpunkte im israelisch-palästinensischen Konflikt. Die Palästinenser beanspruchen den arabischen Ostteil der Stadt, den Israel 1967 besetzt und später annektiert hat. Ostjerusalem wird daher auch als künftige Hauptstadt des unabhängigen Staates Palästina gehandelt. Israel hingegen beansprucht die ganze Stadt für sich.

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