Präsident Recep Tayyip Erdoğan und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin trafen sich am Montag in Ankara, um über die jüngsten Entwicklungen in der Syrien-Krise sowie über Trumps Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels zu diskutieren.

Erdoğan sagte auf der gemeinsamen Pressekonferenz, dass Israel den Jerusalem-Beschluss als Gelegenheit sehe, „die Unterdrückung der Palästinenser voranzutreiben".

„Die Zahl der von israelischen Streitkräften verletzten Palästinensern liegt nun bei über 2000", so Erdoğan.

Er wies zudem darauf hin, dass Russland und die Türkei den gleichen Lösungsansatz verfolgten. „Wir haben vereinbart, unsere Kommunikation in dieser Hinsicht fortzusetzen."

Putin betonte, dass der US-Beschluss nichts zur Lösung des Konflikts beigetragen habe und die Lage im Nahen Osten weiter destabilisiere. „Die Situation sollte durch ‚direkte Kommunikation' zwischen Israel und Palästina gelöst werden", fügte er hinzu.

Die Regierungschefs tauschten sich auch über regionale Entwicklungen, insbesondere über die in Syrien, aus.

Erdoğan sagte, dass Russland, Iran und die Türkei als Garanten bei der Lösung des Syrien-Konflikts bald erneut zu Gesprächen zusammenkommen würden.

„Als Garanten bei Astana werden wir einen wesentlichen Beitrag zum Prozess in Genf leisten, um eine dauerhafte politische Lösung für den Syrien-Konflikt zu finden", fügte er hinzu und bezog sich dabei auf die von den UN unterstützten Friedensgespräche.

Putin, der zuvor den Abzug des russischen Militärs aus Syrien bestätigt hatte, sagte, dass „fast das gesamte syrische Territorium" von Terroristen gereinigt worden sei.

„Ich möchte Erdoğans persönliche Bemühungen und Beiträge zu einer Lösung für Syrien würdigen", so Putin.

Erdoğan erklärte, dass die Zusammenarbeit mit Russland von Tag zu Tag stärker werde. Der Handel mit Russland sei bis Oktober dieses Jahr bereits um 30 Prozent gestiegen.