Israels Botschafter enttäuscht über deutsche Haltung zu Jerusalem

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 15.12.2017 00:00
Aktualisiert 15.12.2017 12:14
AFP

Der israelische Botschafter in Deutschland hat die Entscheidung der Bundesregierung kritisiert, nicht wie die USA Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen.

„Ja, das enttäuscht mich", sagte Jeremy Issacharoff den Zeitungen der Funke Mediengruppe. US-Präsident Donald Trump habe nichts anderes getan, als die Realität in Jerusalem festzuhalten. Er halte einen friedlichen Ausgleich zwischen Israel und den Palästinensern nur für möglich, wenn Jerusalem als Hauptstadt anerkannt werde.

Am 06.12. hatte US-Präsident Donald Trump die Anerkennung von Jerusalem als Israels „ungeteilte" Hauptstadt verkündet und gesagt, die US-Botschaft werde von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt.

Der dramatische Wandel in Washingtons Jerusalem-Politik löste Demonstrationen in den besetzten palästinensischen Gebieten sowie der Türkei und in den anderen muslimischen Ländern aus. Auch in der westlichen Welt kam es in den größeren Städten zu Kundgebungen.

Jerusalem bleibt im Zentrum des israelisch-palästinensischen Konflikts, und die Palästinenser hoffen, dass das derzeit besetzte Ost-Jerusalem irgendwann die Hauptstadt des unabhängigen Staates Palästina sein wird.

Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs den arabisch geprägten Ostteil der Stadt erobert und später annektiert. Seitdem wird Jerusalem von Israel als ungeteilte Hauptstadt beansprucht. Dieser Anspruch wird jedoch international nicht anerkannt. Gemäß dem Abkommen des Oslo-Friedensprozesses müssen Palästinenser und Israelis gemeinsam über den Endstatus von Jerusalem entscheiden.

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