Sichergestellter Brief: Gülen verlangte Freilassung inhaftierter FETÖ-Mitglieder

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 15.12.2017 00:00
Aktualisiert 15.12.2017 14:02
Sichergestellter Brief: Gülen verlangte Freilassung inhaftierter FETÖ-Mitglieder

Ein schriftlicher in Form eines Briefes verfasster Befehl vom FETÖ-Chef Fetullah Gülen, worin er die Freilassung aller verhafteten FETÖ-Mitglieder verlangt, sei eines der bisher handfestesten Beweisstücke im FETÖ-Prozess, erklärte der Chefankläger des Istanbuler Gerichts Irfan Fidan am Freitag. Der Brief sei während einer Razzia gefunden worden.

In dem Brief drängt Gülen die FETÖ-nahen Richter dazu, inhaftierte Polizeibeamte und andere hochrangige Personen freizulassen, darunter auch den Besitzer des Fernsehsenders Samanyolu Hidayet Karaca und den flüchtigen Ex-stellvertretenden Polizeichef Hüseyin Korkmaz, der derzeit im hochpolitisierten Zarrab-Prozess in New York aussagt.

Auf einer Pressekonferenz sagte Fidan, dass der Brief bei einer Razzia am 18. April 2015 in der Wohnung des ehemaligen Art-Direktors der inzwischen eingestellten Zaman-Zeitung, Fevzi Yazıcı, beschlagnahmt worden war. Diesen habe er bei seiner Rückreise aus den USA mitgebracht.

Am 15. Juli 2016 versuchte eine Gruppe des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Der Putschversuch wurde von loyalen Sicherheitskräften und Millionen von türkischen Bürgern verhindert. 249 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putschisten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden.

Gülen wird auch dafür angeklagt, die Bildungsinstitutionen und andere staatliche Einrichtungen, sowohl in der Türkei, als auch weltweit, für die eigenen Zwecke zu infiltrieren und den Staat so zu unterwandern.

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