Außenministerium weist US-Urteil gegen Halkbank-Manager zurück

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 04.01.2018 00:00
Aktualisiert 04.01.2018 13:12
Außenministerium weist US-Urteil gegen Halkbank-Manager zurück

Das türkische Außenministerium hat das Urteil des New Yorker Gerichts gegen den Halkbank-Manager Hakan Atilla zurückgewiesen. Er war zuvor wegen Umgehungen von Iran-Sanktionen für schuldig befunden worden.

„Das US-Gericht hat sich in einem Prozess – der auf Grundlage fiktiver Konstruktionen diskutiert wurde und sich auf sogenannte Beweise stützt, die nur für Fälschung und politischen Missbrauch geeignet sind - auf beispiellose Weise in die inneren Angelegenheiten der Türkei eingemischt", erklärte das Ministerium am Donnerstag.

Das Außenministerium nannte die Entscheidung eine juristische „Schande", die „ungerecht und bedauerlich" sei. Das Urteil müsse umgehend revidiert werden.

Zudem hieß es in der Erklärung, dass mehreren Mitgliedern des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) die Möglichkeit gegeben worden war, Behauptungen fern ab von der Realität zu tätigen und gefälschte Beweise vorzulegen. Dies habe die Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit des Gerichtsverfahrens zerstört.

Ein Geschworenengericht hatte den früheren Vize-Vorstandsvorsitzenden am Mittwoch für schuldig befunden. Vom Vorwurf der Geldwäsche war Atilla jedoch freigesprochen worden. Atillas Anwälte haben bereits angekündigt, gegen das Urteil in Revision zu gehen.

In dem Prozess ging es um Goldgeschäfte des türkisch-iranischen Geschäftsmanns Reza Zarrab. Die US-Staatsanwaltschaft wirft Zarrab vor, große Mengen Gold in den Iran gebracht zu haben, um iranische Öl- und Gasexporte zu bezahlen. Zarrab hat auf schuldig plädiert und in dem Prozess als Zeuge der Anklage ausgesagt.

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