Berliner AfD löscht missglückte Islam-Umfrage bei Twitter

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 21.03.2018 00:00
Aktualisiert 21.03.2018 13:52
Steffi Loos/AFP/Getty Images

Mit der Aussage „Nein, der Islam gehört nicht zu Deutschland" hatte CSU-Chef und Innenminister Horst Seehofer erneut die Diskussionen in Politik und Gesellschaft entfacht. Dies wollte sich auch die Berliner AfD zunutze machen und startete am Montag eine Twitter-Umfrage mit dem Titel „Gehört der #Islam zu Deutschland?". Überraschenderweise wurde die Umfrage bereits am Dienstag wieder gelöscht.

Wahrscheinlich liegt der Grund hierfür beim zwischenzeitigen Ergebnis, das den AfD-Funktionären nicht gefallen haben könnte. Denn den zahlreichen Screenshots zufolge lagen die „Ja"-Stimmen unter den mehr als 40.000 Teilnehmern bei gut 83-85 Prozent.

Der Spott ließ nicht lange auf sich warten: „Jetzt hat die @AfDBerlin doch aus Versehen ihre Umfrage gelöscht! Sowas dummes!", twitterte Berlins Grünen-Chef Werner Graf mit einem Screenshot von der Umfrage.

Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärte Berlins AfD-Sprecher Ronald Glaeser: „Gelöscht ist gelöscht, das kann man nicht wieder herstellen". Er hätte das so nicht gemacht, die Löschung sei nicht notwendig gewesen. Darüber hinaus sei „eine solche Umfrage nicht repräsentativ" und „offenbar manipuliert" worden. Man habe „so ein Ergebnis nicht erwartet".

Die hohe Teilnahme an der Twitter-Umfrage der AfD könnte auch dem Beitrag des NDR-Satiremagazin „Extra3" verschuldet sein. Am Montag hatte man über Twitter auf die Umfrage hingewiesen: „Liebe Gutmenschen und Zwangsgebührenzahler, habt ihr Lust, bei einer AfD-Umfrage mitzumachen?"

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