Merkel warnt vor Abgleiten in neue Konfrontationen

REUTERS
BERLIN
Veröffentlicht 05.05.2018 00:00
Aktualisiert 05.05.2018 17:21
EPA

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angesichts der internationalen Krisen vor einem Abgleiten in neue Konfrontationen gewarnt und ausdrücklich eine Parallele zum Dreißigjährigen Krieg gezogen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges habe man mit der Gründung der Vereinten Nationen, der Grundrechtecharta und der Europäischen Union (EU) Erstaunliches erreicht, sagte Merkel am Samstag in Frankfurt.

"Die Treiber waren immer Menschen, die die Schrecknisse und die Verwüstungen der Geschichte gesehen und die Kraft hatten, zu sagen: Wir machen etwas Gutes daraus. Wir wollen, dass das nie wieder passiert." 73 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges seien aber immer mehr der Menschen gestorben, die die Schrecken des Krieges noch selbst erlebt hätten. "Wir müssen mit der Verantwortung vorsichtig umgehen", sagte sie mit Blick auf heutige Generationen.

Merkel erinnerte an eine Parallele zum Dreißigjährigen Krieg, der Europa von 1618 bis 1648 verwüstet hatte. Auch damals habe man zunächst im Augsburger Religionsfrieden 1555 einen "klugen, weitsichtigen" Kompromiss gefunden, der die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten beendet habe. Spätere Generationen hätten aber wieder vergessen, wie wichtig es sei, Frieden zu wahren - was zum Dreißigjährigen Krieg geführt habe.

Merkel hatte die Parallele zum Dreißigjährigen Krieg bereits am 18. April in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gezogen. Damals hatte sie mit Blick auf die in der EU anstehenden nötigen Reformen an die Verantwortung der Parlamentarier appelliert.

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