Deutsche Medien bestätigen Aufenthaltsort von Putsch-Drahtzieher Adil Öksüz

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 18.06.2018 00:00
Aktualisiert 18.06.2018 12:45
AA

Nachdem die Nachrichtenagentur Anadolu (AA) bereits über den Berliner Aufenthaltsort vom hochrangingen Mitglied der Gülenisten-Terrorgruppe (FETÖ), Adil Öksüz, berichtet hat, wird diese Behauptung nun durch lokale Medien bestätigt.

Die „Frankfurter Rundschau" schreibt, dass sich Öksüz tatsächlich in dem genannten Haus in Neukölln aufgehalten habe, auch wenn sich die deutschen Behörden offiziell nicht zu diesem Fall äußern wollten. Nun habe man Öksüz jedoch zu einem anderen Versteck geführt. „Er wurde inzwischen von Personenschützern des Berliner Staatsschutzes in Sicherheit gebracht", hieß es im entsprechenden Artikel.

Deutschland lehne die Auslieferung des Putsch-Drahtziehers ab, berichtete „Der Tagesspiegel". Die Sicherheitsbehörden sollen auf die Anfrage der Zeitung zurückhaltend reagiert haben. Der Staatsschutz des LKA Berlin habe „Maßnahmen zum Schutz der Person ergriffen". Es sei unklar, ob die Schutzmaßnahmen schon vor der Veröffentlichung des Aufenthaltsorts von Öksüz ergriffen wurden. Das Bundesjustizministerium habe nach Informationen des Tagesspiegels die Verhaftung abgelehnt.

AA hatte den Wohnsitz von Öksüz durch einen Hinweis in Erfahrung gebracht. Später äußerte sich auch Innenminister Süleyman Soylu zu den Behauptungen. Die Behörden hätten den starken Verdacht, dass Öksüz derzeit in Deutschland lebe, so Soylu.

Am 15. Juli 2016 versuchte eine Gruppe des Gülenisten-Terrorgruppe (FETÖ) die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Der Putschversuch wurde von loyalen Sicherheitskräften und Millionen türkischen Bürgern verhindert. 249 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putschisten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden.

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