Bundestagsabgeordnete gehen an Bord der „Lifeline“

DPA
ROM
Veröffentlicht 25.06.2018 00:00
Aktualisiert 25.06.2018 10:58
AP

Abgeordnete von Grünen und Linken sind nach Angaben ihrer Bundestagsfraktionen an Bord des im Mittelmeer blockierten deutschen Rettungsschiffs «Lifeline» gegangen. Die Situation dort sei nicht nur belastend, sondern auch gefährlich, «sowohl für die Geflüchteten als auch die deutsche Crew an Bord.»

Das sagte die flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Luise Amtsberg, der Deutschen Presse-Agentur. «Bereits jetzt ist die hygienische und medizinische Situation prekär. Es darf nicht sein, dass der Streit über europäische Zuständigkeiten Menschenleben in Gefahr bringt.»

Amtsbergs Fraktionskollege Manuel Sarrazin prangerte an, dass «das Schicksal dieser Menschen zum Faustpfand im Streit über die europäische Asylpolitik» werde. Beide Politiker riefen die Bundesregierung auf, sich für eine rasche Lösung einzusetzen. Amtsberg und Sarrazin waren von Malta aus gestartet.

Der Linken-Abgeordnete Michel Brandt sagte, er sei für vier Stunden an Bord der «Lifeline» gewesen. «Die Situation vor Ort ist eine humanitäre Katastrophe», kommentierte er und forderte die Bundesregierung auf, die Menschen aufzunehmen. «25 Seemeilen von einem europäischen Hafen entfernt warten Menschen auf Hilfe und die Bundesregierung schweigt: Das ist eine Bankrotterklärung an die menschenrechtliche Verantwortung.» Seit Donnerstag ist das Boot der Dresdner Organisation Mission Lifeline auf dem Mittelmeer blockiert.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen