Niederlande und Türkei nehmen erneut diplomatische Beziehungen auf

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 20.07.2018 00:00
Aktualisiert 20.07.2018 17:02
AFP

Die Niederlande und die Türkei haben angekündigt, nach gut einem Jahr wieder diplomatische Beziehungen aufzunehmen. In einer gemeinsamen Erklärung teilten die beiden Länder am Freitag mit, dass ihre Außenminister vergangene Woche beim Nato-Gipfel in Brüssel vereinbart hätten, die "diplomatischen Beziehungen zu normalisieren". Demnach sollten in Kürze wieder Botschafter in die jeweils andere Hauptstadt entsandt werden.

Die Niederlande hatten ihren Botschafter abgezogen, nachdem es vor dem türkischen Verfassungsreferendum im April 2017 zu Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Minister in den Niederlanden gekommen war. Die niederländische Regierung hatte zudem der türkischen Familienministerin Fatma Betül Sayan Kaya im März 2017 den Zugang zum türkischen Konsulat verwehrt und sie des Landes verwiesen,

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte daraufhin den Niederlanden vorgeworfen, sich wie "Faschisten" zu verhalten, was dort auf heftige Empörung gestoßen war.

In den Niederlanden leben rund 400.000 Menschen türkischer Abstammung, und die Türkei ist ein wichtiger Handelspartner des Landes. "Es ist gut, dass die Türkei und die Niederlanden gemeinsam die Seite umgeschlagen und ihre Beziehungen wieder hergestellt haben", erklärte der niederländische Außenminister Stef Blok. Die Kooperation sei wichtig für den Anti-Terror-Kampf, aber auch hinsichtlich der Menschenrechtslage in der Türkei.

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