EU: 400 Millionen Euro Hilfspaket für Bildung von syrischen Flüchtlingen in der Türkei

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 25.07.2018 00:00
Aktualisiert 26.07.2018 11:36
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Die EU-Kommission hat die Auszahlung erster Gelder aus dem neuen Hilfspaket von drei Milliarden Euro für syrische Flüchtlinge in der Türkei beschlossen.

„Das türkische Bildungsministerium erhält den Betrag von 400 Millionen Euro in Form eines Direktzuschusses", teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Mit den Geldern solle das bisherige Bildungsangebot für syrische Flüchtlinge in der Türkei fortgeführt werden. Es liefe sonst im Oktober aus.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten Ende Juni die Auszahlung der zweiten Tranche von drei Milliarden Euro für die rund 3,5 Millionen Syrien-Flüchtlinge in der Türkei beschlossen. Sie sind Teil des Flüchtlingspaktes von 2016. Damals hat Ankara zugesagt, alle neu auf den griechischen Inseln ankommenden Flüchtlinge zurückzunehmen und stärker gegen Schlepperbanden vorzugehen. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Ankunftszahlen in Griechenland.

Brüssel hatte während des Konflikts um die Finanzierung der zweiten Tranche gewarnt, dass ohne eine Einigung die Flüchtlingszahlen Richtung Europa wieder ansteigen könnten. Ohne Unterricht für hunderttausende Kinder sei der „Fluchtweg Europa viel wahrscheinlicher", sagte Haushaltskommissar Günther Oettinger im Mai.

Der Kommission zufolge ist das neue Bildungspaket nun breiter angelegt als die bisherige Unterstützung. Schwerpunkte seien unter anderem eine besseren Qualität der Schulbildung, Türkisch-Kurse für Erwachsene und die Verbesserung des Prüfsystems. Zudem sei die Laufzeit länger und erstrecke sich nun auf drei und nicht mehr zwei akademische Jahre.

Die Türkei beherbergt knapp 3,6 Millionen Flüchtlinge, mehr als jedes andere Land der Welt.

Laut Ankara hat die Türkei seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs rund 30 Milliarden Dollar für die Flüchtlingshilfe ausgegeben

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